Standard-Software: Ausweg aus dem Personal-Engpaß?

31.10.1980

Die Mär von der Manpower-Ersparnis dient den Anbietern von Standard-Programmen häufig als "Einwickel"-Papier beim Verkauf ihrer Produkte. Erfahrene DV-Leute lassen sich jedoch von diesem Argument kaum beeindrucken: Der Einsatz von "Fertig-Software" sei weniger ein Ausweg aus dem Personal-Engpaß, sondern eher der "Trampelpfad" in eine neue Sackgasse. Otto Paul vom Deutschen Reisebüro in Frankfurt ist überzeugt, daß der Arbeitsaufwand in der DV eher durch Individuallösungen und geeignete Hilfsmittel zur Programmerstellung als durch Fremd-Software gedrosselt werden könne. Wolle man die totale Abhängigkeit von einem Anbieter vermeiden, müßten sich in verstärktem Maße die eigenen Mitarbeiter mit einem gekauften Programm beschäftigen. ha

Hans Dechert, Hauptabteilungsleiter Org/DV, A. C. Nielsen Company, Frankfurt (IBM 3031)

Um Mißverständnisse zu vermeiden, sei vorausgeschickt, daß an dieser Stelle der Begriff "Standardsoftware" sich auf Anwendungsprobleme bezieht, für die Softwarehäuser vorgefertigte Programmlösungen anbieten.

Ohne Zweifel ließe es sich in der EDV-Welt viel leichter leben, gäbe es für jede Anwendung ein genormtes Teil im großen Softwarelager, das nach Bedarf quasi anhand eines Teileschlüssels abgerufen und genau passend in den dafür vorgesehenen Platz in allen Unternehmen eingesetzt werden könnte. Doch dem ist leider nicht so. Die Gründe hierfür sind verschiedener Art:

Die Anforderungen der Benutzer an die Programme sind von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich und bedingen Anpassungen. Wo dieser Aufwand auch durchgeführt wird, ob beim Anbieter oder Anwender, Personalbedarf entsteht in jedem Fall.

Weiterhin ist zu berücksichtigen, daß es für eine Vielzahl denkbarer Anwendungen überhaupt keine vorgefertigten Software-Pakete auf dem Markt gibt und so schnell auch nicht geben wird. Hieraus resultiert wahrscheinlich der größte Teil des Anwendungsrückstaus und somit des Personalbedarfs. Darüber hinaus ist der Zeitpunkt gekommen, zu dem eingeführte Standardsoftware vom Batchbetrieb auf Online umgestellt wird. Auch die drastische Senkung der Hardware-Preise verführt besonders mittlere und kleine Unternehmen zum Einsatz leistungsfähiger Anlagen, deren Potential man dann auch voll durch möglichst viele Anwendungen ausschöpfen will. Dann muß eben auch ein Stab von Programmierern her.

Last not least steht das "Können-wir-selber-Phänomen" ehrgeiziger EDV-Chefs, die ihren Selbstwert an der Zahl der unterstellten Mitarbeiter messen, einem konsequenten Einsatz von Standardsoftware im Wege.

Übrigens verfügen Großunternehmen, welche die EDV von Anbeginn benutzen, insbesondere im Bereich der kommerziellen Anwendungen über Software, deren Reifegrad nicht so schnell von einem Standardpaket aus dem Markt übertroffen wird. Außerdem stehen in dieser Kategorie von Unternehmen Autonomiebestrebungen dem Einsatz von Standardsoftware oft entgegen.

Unbestritten bleibt der Einsatz von Standardsoftware ein Weg, der, wann immer möglich, zur schnellen Problemlösung gewählt werden sollte. Das trifft zumindest für den großen Bereich der klassischen, kommerziellen Anwendungen zu. Jedoch nicht in erster Linie aus Gründen des Personalmangels, sondern prinzipiell, um eigene Entwicklungskosten zu vermeiden. Global betrachtet trägt der Einsatz von Standardsoftware insofern zur Milderung des Personalproblems bei, als nicht auch noch zusätzlicher Personalbedarf zur Realisierung der alltäglichen Aufgaben bereitgestellt werden muß.

Von einem Ausweg aus dem Personalengpaß durch Einsatz von Standardsoftware kann daher wohl nicht die Rede sein. Eher von einem hilfreichen Pfad, den zu betreten man sich allerdings nicht scheuen sollte.

Jörg Kähler, RZ-Leiter, Fa. Georg Dralle, Hamburg (IBM /3 Mod. 12)

Wir haben in den letzten 15 Jahren auf drei verschiedenen Systemen, außer der System-Software und den üblichen Utilities, keine Standard-Software eingesetzt.

Durch eine überdurchschnittlich positive Entwicklung des Unternehmens in den letzten Jahren, entstand in allen Bereichen ein Bedarf an Rationalisierung, der nur durch verbesserte oder neue EDV-Anwendungen erfüllt werden kann.

Wir haben deshalb den Liefertermin des Systems /38 vorgezogen und stehen vor der Aufgabe mit einer relativ kleinen EDV-Crew, fast alle Anwendungen im kaufmännischen Bereich neu oder in wesentlich verbesserter Form in kurzer Zeit auf das neue System zu bringen.

Um die eigene Programmierkapazität für Anwendungen zu nutzen, die so unternehmensspezifisch sind, daß der Einsatz von Standard-Software nicht sinnvoll wäre oder einen zu hohen Aufwand an Anpassung verlangen würde, haben wir uns entschlossen, für die "klassischen" Bereiche wie Finanzbuchhaltung, Lohn- und Gehalt-, sowie Kostenrechnung Software-Pakete zu kaufen.

Die Auswahl der Standard-Software erfolgt unter der Verantwortung der jeweiligen Fachabteilung. Diese entscheidet auch über den Ankauf. Dieses Vorgehen zwingt die Fachabteilung, sich mit der angebotenen Software intensiv auseinanderzusetzen. Der zuständige EDV-Projektleiter beschränkt sich darauf, die Fachabteilung zu beraten und die Programme auf Hardware-Kapazität und Laufzeiten zu prüfen.

Diese Methode verdeutlicht der Fachabteilung und letztlich auch der Unternehmensleitung, daß umfangreiche Änderungen an diesen Programmpaketen nicht sinnvoll sind.

Hier entscheidet sich, ob Standard-Software kostensparend eingesetzt werden kann. Es ist absolut ineffektiv, Software zu kaufen, wenn sich die Forderungen der Benutzer nicht der angebotenen Software anpassen lassen. Wenn Software angepaßt werden muß, entstehen höhere Kosten, als wenn sie im Hause erstellt wurde. Außerdem lassen sich Projekte dann nicht in den erforderlichen Zeiträumen realisieren, da ja bekanntlich Programmierkapazität nicht kurzfristig zu beschaffen ist.

Diese Einstellung zu Standard-Software verlangt ein gewisses Maß an "Bescheidenheit" und vermindert sicher nicht die Unzufriedenheit an der Serviceleistung EDV, aber sie fördert das Kosten-/ Nutzen-Denken in allen betroffenen Bereichen.

Rolf Löwe, DV-Leiter, Hamburg-Südamerikanische Dampfschiffahrtgesellschaft mbH, Hamburg (Siemens 7.738. BS1000)

Da der seit längerer Zeit andauernde Engpaß bezüglich des Bestandes und der Beschaffung von DV-Personal fast jedem Verantwortlichen in diesem Bereich schlaflose Nächte bereitet, sollte jeder - wenn auch nur andeutungsweise - erfolgversprechende Lösungsansatz einer genaueren Betrachtung unterzogen werden. Dies gilt daher auch für die Beurteilung von Standard-Software, wobei unter diesem Begriff Anwenderprogramme oder Systeme verstanden werden sollen, die mit im voraus fixierten (standardisierten) Definitionen und Abläufen zur Lösung bestimmter Aufgabenstellungen herangezogen werden. Standard-Software kann aufgrund ihres graduell unterschiedlich generalisierenden Charakters mit einmaligem Herstellungsaufwand und unterschiedlich großem Anpassungsaufwand eingesetzt werden, so daß theoretisch eine Personaleinsparung erfolgen müßte.

In der gesamten Bandbreite der Einsatzmöglichkeiten von Standard-Software ergeben sich aufgrund qualitativ geringwertiger Leistungen unterschiedliche Grenzwerte. Der Erfolgsgrad hängt dabei von mehreren Bedingungen ab, wie etwa Branche des Anwenders, Qualität der Abbildung der Unternehmenszielsetzung durch die EDV, Anwendungsgebiete sowie Anpassungsfähigkeit der Standard-Software zum Beispiel durch Parameterisierung.

In bestimmten Wirtschaftsbereichen ergibt sich ein überdurchschnittlich großes Potential, rationalisierend durch Standardisierung zu wirken. Die Einsatzmöglichkeit von Standard-Software und somit der damit verbundene Effekt, die Auswirkungen des DV-Personal-Engpasses zu mindern, wird verstärkt bei Unternehmen gesehen, deren EDV-mäßiger Schwerpunkt im operativ produktionsbezogenen Bereich zu sehen ist. Je geringer der Anteil der EDV an der Optimierung der Unternehmenszielsetzung auf diesem Gebiet ist, desto geringer wird die Einsatzmöglichkeit von Standard-Software.

Insbesondere wenn die EDV überwiegend eingesetzt wird, um die individuell unternehmensbezogenen Zielsetzungen mit der darauf ausgerichteten Organisation zu unterstützen, sind einer Standardisierung äußerst enge Grenzen gesetzt. Diese Situation trifft extrem auf unser Haus zu, da es dezentral organisiert, wirtschaftlich diversifiziert und international aktiv ist, wobei auf der Detailebene sehr spezielle Bedürfnisse adäquat EDV-mäßig unterstützt werden sollen, während auf anderen Levels jedoch nach allgemeingültigen Regeln betriebswirtschaftlich analysiert und gesteuert wird. Zusätzlich besteht die Anforderung, daß gleiche Daten in qualitativ und quantitativ unterschiedlichem Grad in diversen Systemen und Subsystemen aktuell zur Verfügung stehen müssen. Diese Aufgabenstellung, unter Erhaltung der Flexibilität steht der Anwendung von Standard-Software im operativen Bereich und im betriebswirtschaftlich-analytischen Bereich entgegen.

Lediglich im administrativen Bereich, wie etwa Lohn und Gehalt, werden Möglichkeiten gesehen, beziehungsweise genutzt. Hier wird bereits seit langer Zeit mit Standard-Software gearbeitet. Die Produktion dieser Anwendungen wirft für die Zukunft zusätzlich die Frage auf, ob bei Weiterentwicklung der integrierten betriebswirtschaftlich-analytischen Anwendungen hier eine Änderung herbeigeführt werden muß, um die relevanten Daten in ein integriertes Informationssystem einzubeziehen.

Zusammenfassend kann gesagt werden, daß Standard-Software sicherlich in Teilbereichen zu einer Verminderung der Folgen des DV-Personal-Engpasses führen kann. Sie sollte und kann dort eingesetzt werden, wo sie rationalisierend wirkt, ohne die individuelle Gestaltungsfähigkeit von Unternehmensabläufen zu beeinflussen, die notwendig ist, um die internen und externen Anforderungen an die EDV individuell und flexibel abdecken zu können. Aufgrund des besonderen Anforderungsprofils in unserem Haus ist Standard-Software praktisch nicht einsetzbar. Wir müssen andere Wege beschreiten, um den EDV-Personal-Engpaß zu vermeiden.

Otto Paul, DV-Leiter, Deutsches Reisebüro GmbH, Frankfurt

Ist Standard-Software ein Ausweg aus dem EDV-Personalengpaß? Es wäre zu schön, um wahr zu sein!

Wie am eigenen Leibe erfahren und überall zu lesen, ist der Markt für DV-Personal ziemlich leergefegt. Die Möglichkeiten, qualifizierte Programmierer oder Systementwickler zu beschaffen, sind sehr gering. Deshalb müssen neue Wege gesucht werden, um einen Ausweg aus dem Dilemma zu finden. Ist nun der Einsatz von Standard-Software eine solche Ersatzlösung? Beschränken wir unsere Betrachtung auf die Anwendungs-Software bei Großsystemen. Das Angebot von Standard-Software wächst von Jahr zu Jahr. Schaut man jedoch auf die Installationszahlen, so sind diese in der Regel recht niedrig. In über 80 Prozent aller Anwendungen wird immer noch selbst produziert. Der größte Teil der Angebote wurde ursprünglich gar nicht als Standard-Software entwickelt, sondern es handelt sich um sogenannte aufgebohrte Einzellösungen individueller Kundenwünsche. Eine große Anzahl der Software-Anbieter sind ehemalige Programmierer, die sich irgendwann einmal selbständig gemacht haben und nach einiger Zeit nicht mehr am Markt existieren. Es sind daher nur wenige Hersteller (15 bis 25 Prozent), bei denen sich eine nähere Angebotsprüfung überhaupt lohnt.

In der Praxis sieht es jedoch so aus, daß die Kosten der reinen Programmierstellung gar nicht so stark ins Gewicht fallen, das heißt, der Einsatz von Standard-Software trifft wahrscheinlich nicht den Kern des Personal-Problems. Der Schwerpunkt verlagert sich heutzutage mehr und mehr auf die Planungsphase als auf die endgültige Realisierung. Gerade bei der Konzipierung neuer Systeme kommt es darauf an, qualifizierte Mitarbeiter einzusetzen. Nur ein gutes Konzept kann die Vorstellungen der Fachabteilungen, die Wünsche der Anwender, befriedigen. An dieser Stelle bringt auch die Verwendung von Standard-Software keine Einsparung. Die Vorbereitungsarbeiten bleiben, und gerade für die Auswahl umfangreicher Software-Pakete ist qualifiziertes Personal erforderlich. Das gilt insbesondere auch für die Anpassung. Die Kosten hierfür sind nicht selten höher als der Anschaffungspreis beziehungsweise liegen in der Größenordnung einer Individuallösung. Die Auswahl ist indessen ein Problem, das viel Zeit erfordert, besonders wenn man auch noch verschiedene Angebote miteinander vergleichen will. Infolge der häufig mangelhaften Beschreibungen ist dies jedoch heute kaum möglich.

Programmdemonstration auf der eigenen Anlage, Schnittstellen, Kompatibilität zu bestehenden Systemen wie Datenbanken, TP-Monitore, Vertragsgestaltung, Mängelhaftung, Wartungsprobleme, Rücktrittsmöglichkeiten, Verfügbarkeit, Plausibilitäten, Fehlerbeseitigung, Auskunftspersonen, Kosten der Wartung (meist nicht unerheblich), Referenzen oder Zuverlässigkeit des Herstellers sind Faktoren mit denen man sich befassen muß, will man nicht die Katze im Sack kaufen, und das kostet Zeit und Geld und erfordert entsprechendes Personal. Gerade EDV-Neulinge sind hier total überfordert. Hinzu kommt, daß der Einsatz von Standard-Software ein gewisses Organisationsniveau voraussetzt, in welches sie eingebettet werden soll. Paßt man nun die Organisation der Software an oder aber umgekehrt? Vor allem größere Unternehmen sind nicht in der Lage, ihre meist seit längerer Zeit bestehenden Organisationsabläufe umzustellen. Die Software muß also geändert werden.

Dabei wird der Anpassungsaufwand häufig unterschätzt. Will man nicht vollkommen in Abhängigkeit des Anbieters geraten müssen sich eigene Mitarbeiter in das Software-Paket einarbeiten und Änderungen selbst vornehmen.

Wenn man all diese Erfordernisse betrachtet, kommt man schnell zu der Überlegung, daß der Einsatz von Standard-Software heute noch keinen Ausweg aus dem Personalengpaß bietet, sondern die Erstellung von Individuallösungen meist sinnvoller ist, was jedoch nicht immer so bleiben muß. Geeignete Hilfsmittel für die Erstellung von Software (Software Engineering) einzusetzen, ist zur Zeit effizienter als der Einsatz von Standard-Software. Wer das Gegenteil behauptet, trägt mit dazu bei, daß die Personalmisere sich weiterhin vergrößert. Ein Zustand, der mit auf jene nicht aussterbenden Propheten zurückzuführen ist, die seit Jahren behaupten, Systementwickler und Programmierer sind Berufe ohne Zukunft, da Fachabteilungen unter Verwendung von Standard-Software in Zukunft die EDV-Spezialisten ersetzen werden.

Wolfgang Steiner, DV-Leiter, Hottinger Baldwin Meßtechnik GmbH, Darmstadt (NCR V-8850)

Beim Einsatz von Standard-Software ist der daraus resultierende Aufwand an DV-Personalkapazität von verschiedenen Faktoren abhängig. Drei wesentliche Überlegungen sollten DV-Verantwortliche ins Kalkül ihrer Überlegungen einbeziehen:

- Stimmen die Anforderungen des Anwenders mit der Software überein? Wie gut ist die Software über Parameter oder Tabellen an übliche Betriebswirtschaftsabläufe anpaßbar? Ist sie ausgetestet und gut dokumentiert, und wie verhält sich Komplexität und Integration.

- Verfügt der Software-Hersteller über genügend qualifiziertes Personal zur Unterstützung bei der Einführung, sowie zur Wartung und der Anpassung an Kundenwünsche?

- Wieweit ist der Anwender von Standard-Software flexibel bei der Gestaltung seiner Abläufe? Besteht ein klares langfristiges Konzept, in dem festgehalten ist, was mit der einzusetzenden Software erreicht werden soll?

Als in unserem Hause die Entscheidung fiel, den gesamten Bereich der Fertigungs-Organisation mit Hilfe eines Standard-Software-Paketes zu rationalisieren, waren die Voraussetzungen, dies mit einem "Mini"-EDV-Team zu schaffen, ziemlich ideal:

- Es gab noch keine EDV, also auch keine Software-Umstellungsprobleme.

- Sämtliche Fachbereiche wußten um Vorteile, als auch Nachteile, die beim Einsatz von Standard-Software auftreten.

- Die wesentlichen Anforderungen waren im einem Katalog zusammengefaßt.

- Die Fachbereiche haben die Entscheidung bei der End-Auswahl gemeinsam getroffen.

Es war uns bewußt, daß in der Auswahlphase zwischen verschiedenen Paketen nicht jede Online-Funktion im Detail überprüft, nicht jeder Ausdruck zur Kontrolle mit anderen Daten verglichen werden kann.

Nach der Installation von Hard- und Software (momentan, 250 bis 300 Online- und Batchprogramme von insgesamt etwa 800 geplanten) und den entsprechenden Tests erkannten die Fachabteilungen die ersten Probleme. Diese wurden durch mehr oder weniger Software-Aufwand gelöst, beziehungsweise sind noch zu lösen.

Nachdem das Problem des EDV-Personal-Engpasses auch für den Software-Hersteller existiert, war es nur eine Frage der Zeit, bis die dort vorhandenen Kapazitäten ausgelastet waren. Wir waren schon bald gezwungen, zur Lösung unserer spezifischen Probleme die eigene Personalkapazität aufzustocken.

Mit Nachwuchskräften für kleinere Änderungen haben wir dabei gute Erfahrungen gesammelt. Bei größeren Problemen sind wir noch immer von der Unterstützung des Herstellers abhängig, soweit es dessen Kapazität überhaupt zeitlich zuläßt.

Heute können wir sagen, daß der Einsatz von Standard-Software eine schnellere, komfortablere und sichere EDV-Einführung zuläßt.

Der mit (schnell) fortschreitender Einführung wachsende Berg von kleinen unerledigten Änderungswünschen/Korrekturen ist letztendlich eine Folge des Engpasses an genügend qualifiziertem EDV-Personal- und zwar unabhängig davon, ob das Problem nun beim Anwender oder beim Hersteller liegt.

Uns erscheint es sinnvoller zu versuchen, die Ursache des Personalmangels zu beseitigen, als nach Auswegen zu suchen und über die allgemeine Personal-Misere zu klagen. Vier von sieben in der EDV-Abteilung beschäftigten Mitarbeiter haben weniger als zwei Jahre EDV-Erfahrung, und unsere Anwender sind zufrieden.