Standard fuer Objekt-Cobol

02.02.1996

Es ist schlicht unwahr, dass ich nichts beziehungsweise nur Ablehnendes zum neuen Cobol-Standard verlauten lasse. Die GFU veranstaltet Konferenzen zum Thema "Die Zukunft von von Cobol". Zu den Unterlagen gehoert das offizielle Dokument des Normengremiums American National Standard Institute "Committee Draft for Cobol 1997". Darin findet sich auch die derzeitige Spezifikation fuer ein objektorientiertes Cobol. Meine Ablehnung bezieht sich nicht darauf, sondern auf nicht mit dem Draft konforme Spracherweiterungen. Vielen Anwendern in der Mainframe-Welt entstanden hohe Kosten durch den Einsatz derartiger Produkte wie "Transform" und "On", weil sie vom Cobol-II-Compiler nicht mehr unterstuetzt wurden. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, zu wissen, welche Implementierung voraussichtlich zur Norm erhoben wird. Die bisherigen Implementierungen von objektorientiertem Cobol eignen sich dafuer kaum, weil ihre Anbieter nicht deutlich zwischen eigenen und standardkonformen Erweiterungen unterscheiden. Die geplante ANSI-Norm enthaelt ausserdem eine Reihe von nicht objektorientierten Erweiterungen wie "Validate" und "Typedef", ueber die sich die bisherigen Anbieter von OO-Cobol ausschweigen.

PS: Ein umfassender Vorschlag fuer objektorientiertes Cobol wurde von mir bereits vor Jahren in der COMPUTERWOCHE veroeffentlicht (CW. Nr. 42 vom 15. Oktober 1993, Seite 52, Anm. der. Red.).