Marktkonzentration

Staffware übernimmt Workflow-Spezialisten CSE

13.09.1996

Daß es durchaus Sinn mache, die Produktlinien gemeinsam anzubieten, begründet der deutsche Staffware-Chef Hans Walter Emmert unter anderem damit, daß beide Lösungen sich ergänzen und miteinander kommunizieren können. Während Staffware über eine starke Workflow-Engine für den hohen Durchsatz strukturierter Geschäftsvorgänge auf dem Server verfüge, lägen die Stärken der CSE-Lösung in den Desktop-Funktionen. Im Rahmen einiger Projekte der Siemens-Nixdorf Informationssysteme AG habe CSE zum Beispiel aufgrund der variablen Front-ends Eingang in den Behördenbereich gefunden - ein Markt, auf den nun auch Staffware hofft.

Von der Kombination einer leistungsfähigen Engine mit einem flexiblen Client verspricht sich Emmert auch eine stärkere Marktpräsenz bei der angestammten Klientel wie Banken, Versicherungen und Industriebetriebe. Typische Einsatzgebiete der Branchenlösungen sind die Bearbeitung von Anträgen etwa auf Kredite, Auskunftssysteme oder Rechnungsprüfung. Die Interoperabilität beider Produkte habe man erst kürzlich auf einem Workflow-Kongreß in Toronto bewiesen. Dort beteiligten sich die Hersteller an einem Projekt der Workflow Management Coalition (WFMC), bei dem verschiedene, auf dem WMFC-Referenzmodell basierende Systeme komplette Geschäftsvorgänge ohne Informationsverluste austauschten.

Was die Übernahmemodalitäten betrifft, haben sich die beteiligten Unternehmen auf einen Tausch der Firmenanteile geeinigt: Die österreichische Constantia Industrie-Holding AG, bisherige Eignerin von CSE, wird in Höhe des nichtgenannten Marktwerts der CSE an Staffware beteiligt werden. Die Unterstützung der Kunden erfolge weiterhin uneingeschränkt durch CSE und Staffware.