Stadt Weingarten dämmt Spam-Plage ein

08.07.2005
Mit Hilfe eines automatischen Filters hat die Stadtverwaltung den Aufwand für das Aussortieren des Werbemülls reduziert.

Auch bei der Stadtverwaltung Weingarten, die rund 25 000 Einwohner betreut, nahm die Flut an ungewollten Werbenachrichten in den elektronischen Postfächern ihrer Mitarbeiter überhand. Anfang 2004 hatte das Spam-Mail-Volumen so zugenommen, dass es die Arbeit der Beschäftigten erheblich behinderte. "Als wir an einem Tag in nur einer Stunde von rund 1200 Spam-Mails heimgesucht wurden, war das Maß voll", erinnert sich Wilfried Erne, IT- und Organisationsleiter bei der Behörde.

Die Stadt machte sich daraufhin auf die Suche nach einer Lösung, mit der sie der Plage Herr werden konnte. Die im hauseigenen E-Mail-Programm verfügbaren Anti-Spam-Funktionen wiesen wesentliche Defizite auf: Zum einen ließen sich damit Anti-Spam-Regeln nicht zentral aufsetzen und administrieren, zum anderen fehlte die Möglichkeit, diese auf Policy-Basis in der gesamten Organisation einheitlich zu verwenden. Nach der Evaluierung von alternativen Produkten fiel im Spätherbst 2004 die Entscheidung zugunsten von "E-Trust Secure Content Manager" von Computer Associates.

Ende vergangenen Jahres setzte die Behörde schließlich mit der ortsansässigen Abakus Systemhaus AG einen Projektplan auf, nach dem die Anti-Spam-Lösung in nur drei Tagen implementiert werden sollte. Ein Großteil der Zeit wurde darauf verwendet, die Regeln für den Anti-Spam-Einsatz zu definieren und die Kriterien festzulegen, nach denen die E-Mail-Filterung erfolgen sollte.

Nach der Live-Schaltung sowie den anschließenden Feinarbeiten war das Thema Spam praktisch vom Tisch. Dank der neuen Lösung kann die Stadt heute das Problem quantifizieren: Gut 70 Prozent der monatlich rund 12000 eingehenden E-Mails werden vom System anhand der aufgestellten Regeln als Spam aufgelistet und aussortiert.

Früher mussten die Mitarbeiter jede einzelne Mail sichten und unerwünschte Werbenachrichten aussortieren und löschen - eine Tätigkeit, die nach Angaben der Verwaltung mindestens eine Viertelstunde der täglichen Arbeitszeit in Anspruch nahm. Aufs Jahr umgerechnet, verursachte diese zwangsläufige "Nicht-Kerntätigkeit" aller Mitarbeiter Personalkosten in Höhe von nahezu 90 000 Euro, so der IT-Leiter. Die Investitionen in die Spam-Gegenwehr hätten sich demnach innerhalb kürzester Zeit amortisiert. Heute erhalten die Beschäftigten einmal pro Tag einen Spam-Ordner, der sich in etwa einer Minute bearbeiten lässt, und können sich dann wieder auf ihre eigentlichen Aufgaben konzentrieren. (kf)