Wegen Bestechung

Staatsanwalt ermittelt gegen HP

20.09.2012
Zeitungsberichten zufolge weitet die Staatsanwaltschaft Sachsen Bestechungsermittlungen auf das Unternehmen aus.

Die deutsche HP-Dependance rückt ins Visier der Ermittler, die einem Bestechungsvorwurf nachgehen. Offenbar plant die Staatsanwaltschaft Sachsen, ein Verfahren gegen drei ehemalige und noch angestellte Mitarbeiter auf Hewlett-Packard (HP) auszuweiten, das berichtet die deutsche Ausgabe des "Wall Street Journal Online". Ende August hatte die Ermittlungsbehörde Anklage gegen die Beschuldigen aus Finnland, den USA und Deutschland erhoben. Ihnen drohen bei Verurteilung mehrjährige Haftstrafen.

Im Zentrum der Ermittlungen steht ein Deal der Hewlett-Packard ISE GmbH mit der russischen Generalstaatsanwaltschaft. Das Abkommen, das die Neuanschaffung von IT-Equipment umfasste, hatte ein Volumen von 35 Millionen und eine Laufzeit von fünf Jahren, und zwar von 2001 bis 2006. Das geht aus einem Bericht des HP-Konzerns für die US-amerikanische Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) hervor. Angeblich sind Schmiergelder in Höhe von 7,5 Millionen Euro geflossen. Dem Bericht zufolge ermitteln die Behörden auch wegen Veruntreuung und Steuerhinterziehung. In einer schriftlichen Stellungnahme gegenüben dem Nachrichtendienste "IDG News Services" dementierte HP, dass das Unternehmen Ziel der Ermittlungen sei, man sei in dem Verfahren nur "Randbeteiligter". Das Unternehmen betonte zudem, dass es mit den Behörden kooperiere: "HP verfolgt strikte Verhaltensregeln, die Mitarbeiter und Partner zu den höchsten ethischen Standards im Geschäftsumfeld verpflichten."

HP drohen möglicherweise empfindliche Geldstrafen. Je Verfehlung könnten laut SEC-Bericht bis zu zwei Millionen Dollar oder auch der doppelte Wert des Gewinns anfallen, den das Unternehmen im Zuge des Deals verbuchen konnte. (jha)