Günstige und flotte Flash-Festplatte

SSD OCZ Agility 120GB im Test

02.11.2009
Von 
Michael Schmelzle ist seit 1997 Hardware-Redakteur der PC-WELT. Daneben verantwortet der Diplom-Biologe und Buchautor Projekte wie die Höllenmaschine und die PC-WELT-PCs.
Die SSD OCZ Agility 120GB lockt mit einem günstigen GB-Preis potentielle Käufer. Ob auch die Leistung der Flash-Festplatte stimmt, klärt unser Test.

Bei der OCZ-SSD Agility 120GB steht mit einer formatierten Kapazität von 119,2 GB fast die gesamte Bruttokapazität zur Verfügung. OCZ rechnet bei der Agility 120GB nämlich im Binärsystem (1024 Byte = 1 Kilobyte), während die meisten Festplatten-Hersteller die GB-Kapazität dezimal kalkulieren (1000 Byte = 1 Kilobyte). Ebenfalls verbraucherfreundlich ist die erweiterte Garantie von drei Jahren, die OCZ auf alle SSD-Modelle gewährt.

Preis: Die OCZ Agility 120GB setzt auf MLC-Flashspeicher (Multi Level Cell). MLC-SSDs bieten die Hersteller aktuell in einer Preisspanne von 2 bis 4 Euro pro Gigabyte an. Beim aktuellen Straßenpreis von rund 280 Euro geht die OCZ Agility 120GB mit einem sehr günstigen Gigabyte-Preis von 2,35 Euro an den Start.

Bewährtes Gespann: Barefoot-Controller und der 64 MB große Elpida-Pufferspeicher
Bewährtes Gespann: Barefoot-Controller und der 64 MB große Elpida-Pufferspeicher

Ausstattung: Bei der Agility 120GB verbaut OCZ die derzeit beliebteste Kombination aus dem sehr schnellen Indilinx-Controller Barefoot in Verbindung mit dem 64 MB große Cache-Baustein Elpida S51321CBH-6DTT-F sowie die Flash-Chips Samsung K9HCG08U1M-PCB0. Dabei sind je acht Speicherbausteine á 7,5 GB netto gleichmäßig auf beide SSD-Platinenseiten verteilt. Die Schockfestigkeit liegt bei sehr guten 1500 G. Die Agility 120GB verbraucht laut OCZ im Bereitschaftszustand 0,5 Watt sowie 2 Watt beim Zugriff - die typischen Werte für eine SSD mit Indilinx-Controller. Die mittlere Betriebsdauer zwischen Ausfällen (Mean Time Between Failures, MTBF) beträgt nach Herstellerangaben gute 1,5 Millionen Stunden - das ist überdurchschnittlich lang.

Mittlere Praxis-Leserate der schnellsten MLC-SDDs im Test: Platz vier für die OCZ Agility 120GB
Mittlere Praxis-Leserate der schnellsten MLC-SDDs im Test: Platz vier für die OCZ Agility 120GB

Praxis-Datenraten: Die OCZ Agility 120GB zeigte unter den SSD-Modellen bis 300 Euro die bis dato viertschnellsten Datenraten im Praxis-Test. Beim Lesen kam die OCZ Agility 120GB auf sehr gute 94,6 MB/s. Die beste MLC-SSD in dieser Disziplin, die Intel-SSD X25-M G2 SSDSA2MH160G2, gibt hier mit 106,6 MB/s (plus 13 Prozent) den Ton an. Unterdurchschnittlich für eine SSD mit Barefoot-Controller fiel bei der OCZ Agility 120GB der Schreibtest mit 83,6 MB/s aus. Maßstab ist hier die Transcend-SSD TS120GSSD25D-M, die mit exzellenten 93,6 MB/s gut zwölf Prozent flotter war. Etwas unterhalb des technischen Leistungsniveaus lagen auch die 76,6 MB/s beim Kopieren.

Sequenzielle Transferleistung: Die Leserate der OCZ Agility 120GB pendelte zwischen 206 und 216 MB/s. Das sind gute Werte, mit der das Agility-Modell einen Platz im Mittelfeld belegt. Besonders flotte MLC-SSDs in dieser Disziplin wie die Kingston SSD Now M-Series SNM125-S2 80GB kommen im Mittel auf circa 250 MB/s und sind damit fast zwanzig Prozent schneller.

Sequenzielle Schreibrate der OCZ-SSD Agility 120GB
Sequenzielle Schreibrate der OCZ-SSD Agility 120GB

Gut, aber ebenfalls nicht überragend, war die Schreibrate der OCZ Agility 120GB, die maximal 194, durchschnittlich 165 und minimal 122 MB/s betrug. Die Schreibleistung der Agility-SSD reichte zwar für einen Platz im vorderen Mittelfeld, allerdings fällt der Abstand zur Spitze hier deutlicher aus als beim sequenziellen Lesen. So war beispielsweise die mittlere Schreibrate der OCZ Vertex Turbo 1VTXT120G mit 223 MB/s um 35 Prozent höher als bei der OCZ Agility 120GB.

Zugriffszeiten: Die OCZ Agility 120GB präsentierte sich reaktionsschnell. Sowohl die mittlere Zugriffszeit als auch der Fullstroke-Zugriff lagen bei 0,11 Millisekunden - der bisher viertschnellste Wert unter allen Solid State Drives im Test. Besonders flinke SSDs unterbieten die schon sehr guten Werte der OCZ Agility 120GB nochmals um bis zu 0,02 Millisekunden.

Fazit: Die OCZ-SSD Agility 120GB geht als bisher viertschnellste MLC-SSD aus dem Test hervor. Herausragend bei den Tempomessungen waren die flotten Zugriffszeiten. Die Transferleistung ist hingegen meist nur gut. Angesichts des niedrigen Gigabyte-Preises von aktuell 2,35 Euro fällt das Preis-Leistungs-Verhältnis der OCZ Agility 120GB aber sehr günstig aus.

Alternativen: Legen Sie Wert auf hohe Datenraten im Alltagseinsatz, sollten Sie die etwas teurere Kingston SSD Now V+ in die engere Wahl nehmen, die knapp 2,60 Euro pro Gigabyte kostet.

Varianten: OCZ Agility 30GB (OCZSSD2-1AGT30G) mit 30 GB Kapazität: ab 99 Euro
OCZ Agility 60GB (OCZSSD2-1AGT60G) mit 60 GB Kapazität: ab 149 Euro

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag unserer Schwesterpublikation PC-Welt. (pah)