SSD OCZ Vertex Turbo OCZSSD2-1VTXT120G im Test
Bei der Turbo-Version der Vertex-SSD von OCZ sind im Vergleich zur normalen OCZ Vertex OCZSSD2-1VTX120G der Controller und der Cache-Baustein sowie die Flash-Chips handverlesen. Das soll für höhere Datenraten sorgen. Zudem arbeitet der 64 MB großer SDRAM-Chip Elpida TWN S51321DBH-5ATS-F mit 180 statt der sonst üblichen 166 MHz. Laut OCZ macht das den Zugriffszeiten Beine. Wie unsere Messungen belegen, kann die Turbo-Version der Vertex-SSD ihrem Namen tatsächlich alle Ehre machen.
Aufgrund der besonderen Bauteile, die nicht dem üblichen Standard entsprechen, hat OCZ für die Vertex Turbo OCZSSD2-1VTXT120G eine spezielle Firmware programmiert - unserere Test-SSD besaß Version 1.0. Eine weitere Besonderheit der OCZ-SSD Vertex Turbo ist die nutzbare Kapazität: Statt die Gigabyte im Dezimalsystem aus den Bytes zu berechnen, wie das bei Festplatten-Herstellern normalerweise üblich ist, rechnet OCZ binär (1024 Bytes = 1 KB). So können Sie bei der 120-GB-SSD mit 119,2 GB nahezu die komplette Bruttokapazität nutzen.
Guter Service: Für die gesamte SSD-Serie Vertex stellt OCZ ein TRIM-Tool auf Basis der Indilinx-Software Wiper zur Verfügung. Damit können Sie die Schreibraten der SSD, die mit der Zeit um bis zu 40 MB/s sinken können, wieder auf das ursprüngliche Niveau anheben. Technischer Hintergrund des schleichenden Leistungsverlustes: Eine SSD schreibt Daten in 4-KB-Blöcken, während der Löschvorgang gleich über einen 512-KB-Block erfolgt. Am Anfang kann der SSD-Controller mit vollem Tempo in freie Blöcke schreiben. Mit zunehmender Nutzungsdauer schwinden die als frei gekennzeichneten Blöcke. Der Controller muss dann immer öfter vor dem Schreibvorgang 512-KB-Blöcke einlesen und prüfen, ob die Daten noch in Gebrauch sind, bevor er sie löschen kann.
Dadurch bilden sich wiederum immer mehr 4-KB-Blöcke mit Datenfragmenten, die bereits in anderen Zellen gespeichert sind, sprich: beschriebene Blöcke, die für den Controller nicht als frei markiert sind. So ist die SSD recht schnell „zugemüllt“ und der SSD-Controller muss ständig Blöcke einlesen, bevor er sie beschreiben kann. Das kostet zusätzliche Zeit und bremst so die Schreibrate aus.
Das TRIM-Tool übernimmt diese Arbeit im Vorfeld und löscht alle bereits beschriebenen, aber nicht mehr genutzten 4-KB-Blöcke. Je nach SSD-Nutzung empfiehlt OCZ, das TRIM-Tool alle zwei bis vier Wochen zu starten. Die Lebensdauer der Flash-Zellen leidet dann nicht, da der Löschvorgang so oder so stattfindet. Nur die exzessive Nutzung des TRIM-Tools wirkt sich negativ auf die Lebensdauer von Flashzellen aus. Apropos: Windows 7 "trimmt" SSD-Festplatten automatisch. Laut OCZ soll es für alle Vertex-SSDs ein Firmware-Update für diese Funktion geben, sobald das neue Microsoft-Betriebssystem auf dem Markt ist.
Preis: OCZ bietet die SSD-Serie Vertex Turbo mit 30, 60, 120 und 250 GB an. Die Preisspanne des SSD-Quartetts liegt zwischen 120 und 700 Euro. Das 120-GB-Modell OCZSSD2-1VTXT120G im Test kostet rund 370 Euro. Damit liegt der Gigabyte-Preis der OCZ-SSD bei 3,10 Euro. Für eine aktuelle MLC-SSDs ist das Durchschnitt - die Preisspanne der bisherigen SSD-Modelle im Test bewegt sich zwischen zwei und vier Euro.
Ausstattung: Die SSD OCZ Vertex Turbo basiert auf dem sehr guten SATA-300-Controller Indilinx Barefoot. Die Flash-Chips des Typs Samsung K9HCG08U1M-PCB0 tragen das Präfix "925" und sollen laut OCZ aus einer überdurchschnittlichen Produktionscharge stammen. Der SSD-Controller puffert Zugriffe auf dem bereits erwähnten 64 MB SDRAM-Chip von Elpida. Das 2,5-Zoll-Gehäuse der OCZ-SSD besteht aus solidem Metall. Die SSD-Platine im Inneren ist mit vier zusätzlichen Schrauben fest am Gehäuse fixiert. Das Gesamtgewicht der Vertex Turbo liegt bei 77 Gramm. Auf jeder Seite der SSD-Platine sind jeweils 8 Flash-Chips mit einer Bruttokapazität von je 8 GB untergebracht, allerdings adressiert der Indilinx-Controller nicht die volle Kapazität. Insgesamt stehen dem Barefoot circa 800 MB als Reserve zur Verfügung, um "erschöpfte" Zellen im Bedarfsfall zu ersetzen.
Die mittlere Betriebsdauer der SSD zwischen Ausfällen (Mean Time Between Failures, MTBF) liegt laut OCZ bei guten 1,5 Millionen Stunden. Die Schockfestigkeit der OCZ Vertex Turbo beträgt 1500 G - für eine MLC-SSD ein sehr guter Wert. Den Stromverbrauch im Bereitschaftszustand gibt OCZ mit 0,5 Watt an - ein noch akzeptabler Wert. Etwas zu hoch fällt hingegen der maximale Energiekonsum der Vertex Turbo aus, der bei 2 Watt liegen soll.
- OCZ SSD Vertex Turbo OCZSSD2-1VTXT120G
die selektierten Flash-Chips - OCZ SSD Vertex Turbo OCZSSD2-1VTXT120G
Firmware-Version - OCZ SSD Vertex Turbo OCZSSD2-1VTXT120G
Indilinx-Controller und Cache - OCZ SSD Vertex Turbo OCZSSD2-1VTXT120G
Rueckseite der SSD-Platine - OCZ SSD Vertex Turbo OCZSSD2-1VTXT120G
Rueckseite der SSD - OCZ SSD Vertex Turbo OCZSSD2-1VTXT120G
Schnittstellen - OCZ SSD Vertex Turbo OCZSSD2-1VTXT120G
Schnittstellenaufsicht - OCZ SSD Vertex Turbo OCZSSD2-1VTXT120G
Vorderseite der SSD-Platine - OCZ SSD Vertex Turbo OCZSSD2-1VTXT120G
Vorderseite der SSD - OCZ SSD Vertex Turbo OCZSSD2-1VTXT120G
sequenzielle Leserate - OCZ SSD Vertex Turbo OCZSSD2-1VTXT120G
sequenzielle Schreibrate