Nur das IBM-Flaggschiff DB2 wird unterstützt

SQL/DS-Anwender beklagen mangelhaftes Tool-Angebot

03.11.1989

FRAMINGHAM (IDG) - Während Software-Anbieter ausschließlich darum bemüht sind, das unter MVS laufende Parade-Datenbanksystem DB2 zu unterstützen, klagen VM- und VSE-Anwender über die unzureichende Weiterentwicklung und die mangelnde Leistungsfähigkeit von SQL/DS.

Nach Ansicht des Datenbankberaters Rich Finkelstein aus Chicago spielt die IBM ihr Datenbanksystem SQL/DS regelrecht herunter. Als er vor vier Jahren eine SQL-User-Gruppe gründen wollte, habe ihm die IBM geraten, keine SQL/DS-Anwender, sondern ausschließlich DB2-Kunden aufzunehmen. IBM unterstütze SQL/DS nur unfreiwillig. Am Markt bekomme das vor allem der kleinere Anwender zu spüren, für den das Angebot der Softwarehäuser kaum noch ausreiche: "Einige User können sich nun mal DB2 und MVS nicht leisten!"

SQL/DS-Kunden beschweren sich vor allem über eine zu geringe Auswahl an Dienstprogrammen. Offensichtlich, so die Anwender, ist für viele Händler der Verkauf von DB2-Datenbanken weitaus lohnender als der SQL/DS-Vertrieb "DB2 ist ein Glamour-Produkt", so Finkelstein, "und man kann eine Menge Geld daran verdienen."

Eine Software-Managerin der texanischen BMC-Software Inc. erläutert, warum es für Anbieter unproduktiv ist, Tools für SQL/DS zu entwickeln: "Die VM-Seite ist nicht lukrativ, und für das Betriebssystem VSE zu produzieren lohnt sich kaum, da es nur in Europa eingesetzt wird Außerdem ist das Datenbanksystem für industrielle Maßstäbe kaum noch geeignet."

Unternehmen wie die VM Systems Group Inc. in Arlington/Virginia nutzen die Gunst der Stunde: Sie bieten einen Performance-Monitor an und haben außerdem einen Anwendungsdesigner entwickelt, mit dem es möglich ist, in der SAA-Entwicklungssprache Rexx zu programmieren.