Spyware - die unterschätzte Gefahr

05.07.2006
Von Katharina Friedmann

Der kleine Unterschied

Meist werden die beiden Begriffe Spyware und Adware synonym verwendet. Dabei lassen sich die beiden Programmgattungen nur bedingt vergleichen. So sind die häufig im Schlepptau von Peer-to-Peer-Programmen oder Banner-Werbung befindlichen Adware-Tools nicht per se als "bösartig" zu bezeichnen: Sie dienen primär dazu, das Surfverhalten der Anwender zu analysieren, um Werbeinhalte gezielt auf dessen Interessen zuzuschneiden, und weisen in der Regel auf die Weiterleitung der gewonnenen Daten hin. Auch erfolgt ihre Installation nicht heimlich, sondern meist über die via Nutzungsbedingungen der Software eingeholte Zustimmung des PC-Besitzers.

Böswillige blinde Passagiere

Von anderem Kaliber ist Spyware, die versucht, sich vom Nutzer unbemerkt auf dem Rechner einzunisten, und häufig auch ohne bestätigenden Mausklick des Anwenders auf die Festplatte gelangt. Sie nutzt dazu Sicherheitslücken im Betriebssystem und im Browser aus und verschleiert ihre Existenz raffiniert. Im schlimmsten Fall protokollieren die digitalen Schnüffel-Tools sämtliche Tastatureingaben - damit liegen auch alle Passwörter sowie Konto- oder Kreditkartendaten offen - und senden dieses Log an entfernte Rechner. Spyware bedroht demnach die Vertraulichkeit sensibler institutioneller wie persönlicher Informationen. Allerdings treten die digitalen Spione häufig nicht mehr im Alleingang, sondern zunehmend in Kombination mit Bedrohungen wie Spam, Viren oder Würmern auf.