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SPSS glaubt an die Zukunft von Predictive Analytics

17.02.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - SPSS, Anbieter von Analyse- und Statistiksoftware, hat durchwachsene Geschäftszahlen vorgelegt. Danach konnte der Hersteller mit Sitz in Chicago seinen Umsatz im vierten Quartal (Ende 31.Dezember 2004) um fünf Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf 60,5 Millionen Dollar leicht steigern. Davon entfielen 27,7 Millionen Dollar auf Lizenzeinnahmen, was einem Zuwachs von sechs Prozent entspricht. Der Nettogewinn fiel indes im selben Berichtszeitraum um 42 Prozent von 6,2 Millionen Dollar im vierten Quartal 2003 auf jetzt nur noch 3,6 Millionen Dollar. Ebenso schloss SPSS sein Geschäftsjahr mit einem Rückgang bei den Nettoeinnahmen ab. Diese fielen um 40 Prozent von 9,3 Millionen Dollar auf jetzt nur noch 5,5 Millionen Dollar. Allerdings erhöhten sich die Umsätze in 2004 insgesamt um acht Prozent auf 224,1 Millionen Dollar.

Für das laufende erste Quartal 2005 rechnet SPSS mit einem leichten Umsatzrückgang auf schätzungsweise 56 bis 58 Millionen Dollar und kündigte an derzeit laufenden Maßnahmen zur Kosteneinsparung fortzusetzen. Zugleich glaubt sich das Unternehmen mit seiner auf "Predictive Analytics" fokussierten Produktstrategie auf dem richtigen Weg. Derartige Technik soll Unternehmen beim Aufbau von Prognoseanwendungen helfen, um beispielsweise aus den vorliegenden Geschäftsinformationen das künftig Verhalten von Kunden abzuleiten. Dabei kommen Verfahren des Data Minings wie Clustering, Entscheidungsbäume, Regressionsmodelle, Neuronale Netze, genetische Algorithmen sowie Text-Mining u.v.m. zum Einsatz. Häufigste Einsatzgebiete sind bisher kundenorientierte Lösungen beispielsweise im Direkt-Marketing, im Call Center, zum Aufdecken und Erkennen betrügerischer Aktionen (Fraud Detection) oder Risiko-Management.

Neben SPSS gehen vor allem der Anbieter von Business-Intelligence-Software SAS Institute sowie Datenbankhersteller wie IBM, Oracle oder Teradata das Thema an. Die Marktforscher von IDC rechnen damit, dass der Markt für Predictive Analytics jährlich um etwa acht Prozent wachsen wird. Zudem würden derartige Produkte einen durchschnittlich höheren Return on Invest versprechen als etwa Analysesoftware für Online Analytical Processing (Olap). (as)