SPSS 16.0: Statistik und Data Mining nähern sich an

27.09.2007
Die nächste Version des Statistik-Klassikers SPSS bietet Entwicklern und Modellierern neue Optionen.

Mit SPSS 16.0 setzt der Anbieter SPSS die Kopplung zwischen seinem Data-Mining-Produkt "Clementine" und dem Statistik-Server fort. Bindeglied sind die "Predictive Enterprise Services" (PES). Diese umfassen ein Repository und Software zur gemeinsamen Verwaltung von Analyseprozessen (Streams, Modelle, Output) aus Clementine, SPSS oder auch aus Produkten von Drittanbietern wie SAS Institute.

Laut David Hinrichsen, Vice President Inside Sales, wurde nun gegenüber der Vorgängerversion SPSS 15.0 die Schnitt-stelle zu den weiterhin separat vermarkteten PES nochmals verbessert. Ziel sei es gewesen, dass Statistiker externe Data-Mining-Modelle für "Predictive Analytics" und andere Analyseinforma-tionen bei ihrer Arbeit möglichst komfortabel und schnell nutzen können, sagte der Manager gegenüber der computerwoche.Zudem können SPSS-Nutzer die Management-Funktionen in PES auch für ihre eigenen In-halte nutzen. "Data Mininig ist heute so verbreitet, dass auch Statistiker damit arbeiten wollen. Ich könnte mir daher vorstellen, dass es Anwender begrüßen, wenn Clemetine und SPSS zu einem Produkt verschmelzen würden."

Einheitliche Versionsnummern

Erstmals trägt SPSS auch auf allen Betriebssystemen die gleiche Versionsnummer und bietet unter Mac-OS X, Windows und Linux den gleichen Funktionsumfang. Bislang konnten Windows-Anwender Version 15 nutzen, während sich Mac-Besitzer mit Version 13 begnügen mussten. Die Gründe hierfür sieht Hinrichsen darin, dass es bisher an einer Nachfrage bei Kunden gefehlt hatte beziehungsweise sich die Arbeiten an SPSS diesbezüglich hinzogen.

SPSS 16.0 bietet ferner eine überarbeitete Benutzeroberfläche, die der Hersteller komplett in Java entwickelt hat. Sie soll sich von Java-Entwicklern einfacher an ihre Bedürfnisse anpassen lassen und grundsätzlich die Arbeit mit Daten erleichtern. Neue Module wie das SPSS Neural Networks erweitern die Analyseoptionen der Software: Über die "SPSS Programmability Extension" von SPSS 16.0 können Entwickler auch mit Python und der vor allem von Wissenschaftlern genutzten Statistiksprache "R" entwickeln. SPSS bietet hierfür Plug-ins auf seiner Website SPSS Developer Central, wo sich auch ein Software Development Kit für die Entwicklung eigener Plug-ins findet.

SPSS unterstützt zudem in der neuen Version Unicode-Daten und erleichtert damit den Datenaustausch zwischen verschiedenen Sprachversionen. SPSS 16.0 kommt Ende des Monats zunächst in englischer Sprache auf den Markt. Die Preise beginnen bei 619 Dollar. Zum Jahresende soll eine deutsche Version verfügbar sein. (as)