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Sprunghafter Anstieg von rechtsextremen Internet-Sites

26.06.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach Angaben des Bundesamtes für Verfassungsschutz hat sich die Zahl der rechtsextremen Seiten im Internet in den letzten drei Jahren verzehnfacht. Derzeit sind den Behörden 330 Homepages von Deutschen Rechtsextremisten bekannt. Rund 140 davon sind in den ersten vier Monaten dieses Jahres ans Netz gegangen. Die Inhalte der Sites werden von Verfassungsschutz-Präsident Heinz Fromm als zunehmend aggressiv eingestuft. Im vergangenen Jahr sind erstmals auch "schwarze Listen" aufgetaucht, auf denen Mordaufrufe und Namen politisch unliebsamer Personen zu lesen sind. Laut Fromm gelinge es zwar immer wieder, die Urheber festzustellen, eine Strafverfolgung sei aber nur schwer möglich. Die Verfasser nutzen häufig Provider von Ländern in denen Volksverhetzung nicht geahndet wird. Um den Rechtsextremismus im Internet wirklich bekämpfen zu können, fordert Fromm eine internationale Lösung. Eine Broschüre zu dem Thema kann unter www.verfassungsschutz.de eingesehen werden.