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Sprint und Nextel fusionieren

15.12.2004
Im Rahmen einer 35 Milliarden Dollar schweren Fusion wollen sich die US-Carrier Sprint und Nextel zum drittgrößten Mobilfunkanbieter der USA zusammenschließen.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Verwaltungsräte der beiden US-Mobilfunkfirmen Sprint Corp. und Nextel Communications Inc. haben heute einstimmig einer Fusion mit einem Volumen von 35 Milliarden Dollar zugestimmt. Damit entsteht der drittgrößte Mobilnetzbetreiber der USA mit rund 38,5 Millionen Kunden. Sprint-Chef Gary Foresee soll Sprint Nextel als CEO (Chief Executive Officer) leiten, der Nextel-Boss Timothy Donahue dem Board als Chairman vorsitzen.

Beide Firmen werden bei dem Merger gleich bewertet, sodass die Aktionäre nach Abschluss der Transaktion jeweils rund 50 Prozent an der neuen Sprint Nextel halten. Die in Umlauf befindlichen Sprint-Aktien bleiben erhalten, jede Nextel-Aktie wird in einen Anteilschein des neuen Unternehmens plus einen geringen Bargeldbetrag mit einem Gesamtwert von1,3 Sprint-Nextel-Stammaktien getauscht. Das exakte Aktien-Cash-Verhältnis soll bei Abschluss der Transaktion festgelegt werden und die Barausschüttung 2,8 Milliarden Dollar nicht übersteigen.

Weitere Interessenten haben nun kaum noch eine Chance. Die Übereinkunft sieht vor, dass eine dritte Partei - hier käme Verizon Communications in Frage - eine Milliarde Dollar zahlen müsste, wenn sie den Deal zum Platzen brächte.

Sprint Nextel wäre auf dem US-Markt der drittgrößte Anbieter hinter Cingular Wireless mit 47 Millionen sowie Verizon Wireless mit 42,1 Millionen Kunden. Skaleneffekte sind im kostenintensiven Mobilfunkgeschäft besonders wichtig, wo Investitionen und Marketing-Ausgaben den Wettbewerb entscheiden. Sprint und Nextel erhoffen sich von ihrer Fusion in den ersten drei Jahren Kosteneinsparungen nach Steuern von 2,5 Milliarden Dollar, hauptsächlich durch Senkungen bei den Investitionen und operativen Kosten, schreibt das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Insider.

Insgesamt wollen beide Firmen durch den Merger zwölf Milliarden Dollar einsparen. Die Transaktion soll in sechs bis neun Monaten abgeschlossen sein und dürfte kaum auf kartellrechtliche Hürden stoßen. (tc)