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Doch kein US-weites Funk-Breitbandnetz?

Sprint und Clearwire blasen WiMax-Kooperation ab

09.11.2007
Sprint Nextel und Clearwire begraben ihr Vorhaben, gemeinsam ein US-weites Breitband-Funknetz auf Basis der WiMax-Technik aufzubauen.

Dies berichtet das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Insider. Im Juli hatten Sprint und Clearwire zunächst eine gemeinsame Absichtserklärung unterzeichnet, die binnen 60 Tagen finalisiert werden sollte. Dies sei nun an der Komplexität der Transaktion und dem Rücktritt von Sprint-Chef Gary Foresee im vergangenen Monat gescheitert.

Das "WSJ" wertet die geplatzte Kooperation vor allem als Rückschlag für Clearwire. Die vom Mobilfunkpionier Craig McCaw gegründete Firma hat ihre Zukunft auf WiMax verwettet. Sprint und Clearwire hatten vereinbart, sich die Kosten für den Netzausbau zu teilen. Sie wollten bis Ende kommenden Jahres zunächst 100 Millionen US-Amerikaner abdecken und ihren Kunden das Roaming in ihren jeweiligen Netzen erlauben.

Sprint hatte erklärt, bis zum Jahr 2010 fünf Milliarden Dollar in den WiMax-Netzausbau investieren zu wollen. Es gibt allerdings keine Anzeichen dafür, dass es seine WiMax-Pläne generell fallen lässt. Interims-Chef Paul Saleh erklärte, Sprint stehe weiter hinter der Breitband-Funktechnik, die im Gegensatz zum technisch verwandten Wi-Fi größere Entfernungen überbrücken kann.

Jede Verzögerung beim WiMax-Ausbau sowohl von Sprint als auch von Clearwire würde auch andere Unterstützer der Technik in Mitleidenschaft ziehen; dies betrifft unter anderem den Chiphersteller Intel und die Ausrüster Motorola und Samsung Electronics. Es sei daher denkbar, dass einige diese Firmen Clearwire finanziell unter die Arme greifen, um dessen WiMax-Projekt auf Kurs zu halten, heißt es weiter. (tc)