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Sprint schreibt wieder schwarze Zahlen

06.02.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Dem TK-Konzern Sprint ist es nach einem energischen Tritt auf die Kostenbremse gelungen, wieder einen Gewinn zu erzielen. Nach einem Verlust von 1,4 Milliarden Dollar im Vorjahr wies der viertgrößte US-Anbieter von Ferngesprächen 2002 einen Nettoüberschuss in Höhe von 630 Millionen Dollar aus. Das Unternehmen aus Overland Park, Kansas, hatte 2001 mehr als 13.000 Stellen gestrichen und Restrukturierungskosten in Milliardenhöhe ausgewiesen.

Der Umsatz kletterte im Jahresvergleich leicht von 25,5 Milliarden auf 26,6 Milliarden Dollar. Dabei sanken die Erlöse im Kerngeschäft Ferngespräche um sieben Prozent auf 15,2 Milliarden Dollar. Die Mobilfunktochter PCS konnte dagegen ihre Einnahmen um fast ein Viertel auf 12,1 Milliarden Dollar steigern.

Überraschendes meldet unter dessen das "Wall Street Journal" aus der Chefetage von Sprint: Dem Bericht zufolge zieht sich Chairman und CEO William Esrey nicht - wie bislang kolportiert wurde - wegen eines Krebsleidens zurück (Computerwoche online berichtete), sondern wurde zusammen mit Präsident und COO Ronald LeMay vom Verwaltungsrat zum Rücktritt gezwungen. Grund, so das Wirtschaftsblatt, sei die Nutzung von Gesetzeslücken, um Erträge aus Aktienoptionen in den Jahren 1999 und 2000 nicht zu versteuern. Diesen sei die US-Steuerbehörde IRS nun auf die Schliche gekommen. Zwar haben angeblich auch andere Führungskräfte Geld auf diese Weise am Finanzamt vorbeigeschleust. Die Summen sollen jedoch wesentlich niedriger als die von Esrey und LeMay sein.

Da die Sprint-Aktien nur noch ein Zehntel ihres damaligen Werts besitzen und fast das gesamte Vermögen aus der Beteiligung besteht, befürchtet der scheidende Firmenchef im schlimmsten Fall den Bankrott. (mb)