Broadband World Forum London

Sprachsteuerung und herstellerübergreifende Lösungen werden wichtiger

05.11.2015
Von   
Tillmann Braun ist freier Journalist und Kommunikationsberater für non-profit Organisationen und Unternehmen. Sein Fachgebiet sind innovative IT-Lösungen für die Vernetzung von Menschen und Maschinen. Zu seinen Spezialthemen gehören intelligente (Heim-)Netzwerke, Machine-to-Machine-Kommunikation, Mobile Payment, IT-Strategien und vielfältig einsetzbare Kommunikationssysteme.
Auf dem Broadband World Forum 2015 wurde dokumentiert, dass sich das Thema Breitband nicht mehr länger nur auf Telefonie und Internet bezieht. Zu den neuesten Trends zählten unter anderem herstellerübergreifende Interoperabilität und Sprachsteuerung für Smart Homes.
Broadband World Forum 2015
Broadband World Forum 2015
Foto: Informa PLC

Als eine der weltweit wichtigsten Veranstaltungen für TK-, Medien und Technologieunternehmen zog das Broadband World Forum, das dieses Jahr auf dem ExCel Messegelände in London stattfand, wie gewohnt rund 8000 Führungskräfte aus der ganzen Welt an. Zusätzlich zu den Ausstellungen der wichtigsten Unternehmen aus dem Broadband-Bereich konnten sich die Besucher in einer Fülle von Expertenvorträgen und Podiumsdiskussionen einen umfassenden Überblick über die neuesten Entwicklungen in den verschiedenen Branchen verschaffen.

Auffällig war, dass immer mehr Unternehmen an Lösungen arbeiten, die es Endkunden ermöglichen, Produkte von verschiedenen Unternehmen in ihre heimischen Netzwerke zu integrieren. So konnten Besucher am Stand der ULE Alliance und des DECT Forums beispielsweise anhand einer Live-Demo erleben, wie Smart-Home-Produkte verschiedener Hersteller sich einfach per ULE-Funkstandard miteinander verbinden lassen.

"Unsere Demo mit Geräten verschiedener Hersteller kam bei den Besuchern gut an, weil sie zeigt, welche Vorzüge ULE im Alltag bietet", erklärt Ulrich Grote von der ULE Alliance. "Endanwender wollen einfach zu bedienende und sichere Lösungen, die nicht auf das Produktangebot einzelner Unternehmens beschränkt sind. Und da ULE auf DECT-Funk basiert, ist der Standard nicht nur sicher, sondern ermöglicht es Endkunden zudem, ihr Smart Home mit ihrer Stimme zu steuern", betont Grote. "Im Gegensatz zu anderen sprach-basierten Lösungen benötigt man mit ULE dabei keine zusätzliche externe Hardware. Ein normaler ULE-Chip reicht hierfür völlig aus."

DECT Forum @ Broadband World Forum
DECT Forum @ Broadband World Forum
Foto: DECT Forum

Die Sprachübertragung hat ULE von der DECT-Technologie übernommen, die seit jeher überwiegend für die Sprachkommunikation genutzt wird. Herkömmlicher DECT-Funk ist weltweit bereits in Hundertmillionen von Produkten im Einsatz wie beispielsweise in Schnurlostelefonen. Sensoren und Steuergeräte, die ULE-Technologie nutzen, ermöglichen deshalb zusätzlich zur Datenübertragung eine High-Definition-Sprachkommunikation in beide Richtungen.

Dadurch lassen sich ULE-basierte Produkte wie Rauchmelder so gestalten, dass im Notfall nicht nur ein normaler Alarm ausgelöst wird, sondern der Kunde auch über integrierte Lautsprecher die Information erhält, wo genau im Haus Rauch erkannt wurde. Je nach Lösung und Gerät ist auch eine Kommunikation in Echtzeit möglich, beispielsweise um sich direkt mit einer Notrufzentrale austauschen zu können.

Indem Unternehmen und Organisationen wie der ULE Alliance eine Plattform gegeben wird, um ihre neuesten Entwicklungen zu präsentieren, ist das Broadband World Forum auch nach dem Umzug von Amsterdam nach London weiterhin eine der wichtigsten Veranstaltungen der Branche. Was sich über die Jahre jedoch verändert hat, ist, dass sich der Begriff Breitband nicht mehr länger allein auf die Telefonie und das Internet bezieht, sondern eben auch auf anderen Bereiche wie das Smart Home von heute. (mb)