Roboter lernen hören:

Spracheingabe für Maschinensteurung

23.11.1984

MÜNCHEN (CW) - Spracherkennung und Maschinensteuerung verbindet die Dr. Eugen Sasse GmbH, Bauelemente für Elektronik in Schwabach. Ihr "Roboter" folgt gesprochenen Befehlen aufs Wort.

Das Gerät ist, beschreibt der Hersteller, im Prinzip eine Tastatur mit 128 "sprachlichen" Tasten. Es kann wie andere Geräte mit V.24-Schnittstelle fast an jeden beliebigen Computer angeschlossen werden. Funktion und Mächtigkeit jedes Befehls bestimmt allein das Programm im Steuercomputer. Das gesprochene Wort startet einen vorgegebenen Ablauf wie Position anfahren, Greifer öffnen, schließen, Gegenstand an einer bestimmten Position greifen, an einer anderen ablegen etc.

In der Lernphase zeige das Gerät auf einer LCD-Anzeige nacheinander seinen gesamten Wortschatz an, den der Bediener nachsprechen müsse. Im Arbeitszustand vergleiche die Spracherkennungselektronik aufgenommen Worte mit den im Musterspeicher abgelegten Worten aus der Lernphase. Erkannte Befehle werden in 8-Bit-Codes verschlüsselt an der V.24-Schnittstelle ausgegeben und gleichzeitig der zugehörige Text am Display angezeigt, bei entsprechender Programmierung auch fremdsprachlich. Das Gerät akzeptiere mehrere Bediener. Eingeschaltet werde es mit einem in der Umgangssprache nicht vorkommenden Kunstwort, ausgeschaltet mit dem Wort "Ende". Erwartet das Gerät eine Spracheingabe, so blinke die Anzeige.

Das Spracheingabegerät basiere auf dem Mikroprozessor 8085 mit 8KB-Arbeitsspeicher und 24-KB-Programmspeicher.