Netzadministration wichtiges Thema auf der Comnet

Sprache über Datennetze soll Kosten senken

06.02.1998

Vor allem der 3Com-CEO Eric Benhamou setzte sich in seiner Keynote-Rede dafür ein, daß künftig Sprache und Video über Datennetze transportiert werden sollten. Die Technik dazu sei vorhanden, betonte der Manager, nach dessen Überzeugung Unternehmen durch einen solchen Paradigmenwechsel bis zu 30 Prozent an Ferngesprächskosten einsparen könnten. Allerdings, räumte Benhamou ein, verlangten Anwender zunächst nach Wegen, um ihre bestehenden Netze besser in den Griff zu bekommen. Erst danach sei an die Kombination von Sprach-, Video- und Datenanwendungen zu denken.

Aus diesem Grund stießen Management-Lösungen auf der Comnet auf reges Interesse der Anwender. Zu den Highlights gehörte der "Websniffer" von Network Associates Inc., eine Lösung, die automatisch Probleme im Netz identifiziert und gegebenenfalls einen Alarm auslöst. Die erste Version soll im ersten Quartal ausgeliefert werden und unter Sun Solaris laufen. Eine Variante für Windows NT ist in Vorbereitung.

Der Hersteller Proteon LAN Products hat das letzte Upgrade seines "Lantracer" vorgestellt. Es handelt sich dabei um einen Web-basierten Echtzeitmonitor, der Netze verwaltet und Probleme lösen hilft. Eine Reihe Java-basierter, Web-fähiger Management-Tools hat Sync Research präsentiert. Die "Envisage"-Produktfamilie umfaßt unter anderem "Insight", ein Programm zur Überwachung von Service-Level-Agreements zwischen Frame- Relay-Kunden und Service-Providern.

Weitere Kandidaten im Kampf um die Anwendergunst waren neue, schnelle Switches: Eine ganze Reihe von Herstellern war mit entsprechenden Produkten in Washington angetreten. Foundry Networks präsentierte mit der "Bigiron"-Reihe seine ersten Chassis-basierten Switches, mit denen die Company den Routern der Konkurrenten Bay Networks und Cisco den Kampf ansagen möchte. Die Geräte bieten bis zu 64 Gigabit-Ethernet-Ports pro Chassis und Switching auf den Layern zwei bis vier des OSI-Schichtenmodells.

3Com seinerseits stellte stapelbare Switches der "Superstack-II"-Familie vor. Diese Module unterstützen Kombinationen von Netzsegmenten auf Ethernet-, Fast-Ethernet- oder Gigabit-Ethernet-Basis. Zudem bieten sie laut Hersteller Ende-zu-Ende-Priorisierung für Applikations-Datenströme und vollständiges Fernmonitoring an jedem Port. Mit den neuen Modellen will 3Com eigenen Aussagen zufolge Anwendern einen einfachen und kostengünstigen Migrationspfad bieten.

Eine interessante Lösung hat auch RND Networks vorgestellt: Das Unternehmen zeigte eine Version seines IP-Lastverteilungs-Servers "Web Server Director Distributed Sites" (WSD-DS) für verteilte Umgebungen. Dieser ist in der Lage, beim Ausfall eines primären Servers den IP-Datenverkehr auf andere Geräte umzuleiten. Somit läßt sich nach Aussage von RND die Verfügbarkeit von Server-Farmen erhöhen.