Sprach-Daten-Integration

05.12.1997

Einig waren sich die meisten der auf der Comdex vertretenen Experten in einem Punkt: Die Sprach-Daten-Integration im LAN ist Mühe und Aufwand nicht wert. Die Kosteneinsparungen sind minimal und die vorhandenen Datennetze kaum für die Sprachkommunikation brauchbar. Die Ausnahme von dieser Regel gilt nur dann, wenn Unternehmen ohnehin die Migration zu ATM planen.

Anders verhält es sich mit der Sprach-Daten-Integration im WAN. Allein die Kosteneinsparungen sind Grund genug, sich die in Frage kommenden Techniken anzusehen:

Applikationen auf Basis des Internet Protocol (IP) sind billig und flexibel. Die Sprache kann in diesem Fall das LAN, das öffentliche TK-Netz wie auch die privaten WAN-Strecken eines Unternehmens durchlaufen. Das Problem ist die schlechte Qualität, die unter anderem aus der unzuverlässigen Zustellung der in Pakete zerhackten Sprache resultiert.

Deutliche Vorteile zeigt dort Frame Relay. In Testprojekten konnten Anwender kaum Unterschiede zu den TK-Netzen der Carrier festellen. Dennoch ist auch Frame Relay kein absolut zuverlässiges Übertragungsverfahren, so daß eine gleichbleibende Qualität nicht garantiert werden kann. Die Implementierung von Sprache via Frame Relay ist ein teures Vergnügen. Nur wenn ohnehin ein entsprechendes Netz für die Datenübertragung betrieben werden soll, lohnt sich der Weg.

Qualitativ gibt es für ATM die besten Noten, denn die Bit- Raten-Anpassung unterbindet Leistungseinbrüche. ATM ist jedoch teuer. Der Einsatz lohnt sich nur, wenn das Unternehmen einen Bedarf an einer massiven Übertragung von Daten und Multimedia-Informationen hat.