Spotlights

29.10.1993

Sollte bei der Fussball-Weltmeisterschaft im kommenden Jahr etwas schiefgehen, so wissen wir, wo wir die Verantwortlichen zu suchen haben: Die Sybase Corp. hat sich selbst als Lieferanten der fuer das Sportereignis eingesetzten Datenbank- und Entwicklungs-Software geoutet. Auf der Grundlage des Datenbanksystems "SQL Server" und des Toolsets "Gain Momentum" wird EDS die benoetigten Event- und Office-Management-Programme erstellen.

Auf die Frage, warum das datenbankgestuetzte Anwendungsentwicklungs-Werkzeug "Progress" nicht unter Windows zur Verfuegung stehe, hat Chip Ziering, Technologiechef der Progress Corp., eine Antwort parat, von der Microsoft nicht eben begeistert sein duerfte: "Unter OS/2 laeuft Windows besser als unter Windows", begruendet Ziering die Tatsache, dass Progress zwar das IBM- Betriebssystem, nicht aber die Microsoft-Oberflaeche unterstuetzen wird.

Wordperfect ist sauer auf Microsoft. Wie der britische Informationsdienst "Computergram" meldet, nimmt der Textverarbeitungsspezialist es dem Windows-Anbieter uebel, dass dieser sein Produkt "Word" gern als der Welt "populaerste" Word- Processing-Software bezeichnet. Eine entsprechende Klage habe Wordperfect beim Bundesgerichtshof in New York eingereicht. Vielleicht findet der ja heraus, was das Adjektiv populaer eigentlich heissen soll.

Einen Wandel vom Anbieter fuer Mainframe-basierende Systemsoftware zum Produzenten von Software-Massenguetern erfaehrt derzeit die Computer Associates International Inc. (CA). Nichts koennte dies besser verdeutlichen als die mit Show-Einlagen garnierte Praesentation auf der diesjaehrigen Systems. In Anspielung auf das fuer 300 Mark vertriebene Office-Paket erlaeutert der deutsche CA- Chef Mario Pelleschi: "Wir haben heute Produkte, die bei Aldi ins Regal gehoeren."

IBM will offensichtlich den durch Software-Verbaende wie BSA und VSI leidgeplagten Raubkopierern unter die Arme greifen. Jedenfalls bietet Big Blue die Vollversion des OS/2-Betriebssystems 30 Tage lang zum Sonderpreis an. So soll die CD-ROM-Version von OS/2 fuer rund 70 Mark, die Disketten-Ausfuehrung fuer knapp 80 Mark zur Verfuegung gestellt werden. Benutzer, die das Betriebssystem auch nach dem Testmonat nutzen moechten, zahlen Lizenzgebuehren in Hoehe von etwa 220 Mark. Nicht ueberzeugte Anwender muessen OS/2 von der Festplatte loeschen und anschliessend die Original-Software zurueckgeben.