Spotlights

26.02.1993

Klarheit ueber die Unix-Strategie wollte Digital Equipment mit einer weltweiten Videokonferenz schaffen. Das Ergebnis: Natuerlich stehe man nach wie vor zum OSF/1-Unix von der Open Software Foundation (OSF) - aber auch zu Microsofts Windows NT und zum hauseigenen VMS. Dabei weigerte sich das Unternehmen, die Betriebssysteme gegeneinander zu positionieren. Spitzfindige Exegenten hoerten jedoch folgende Tendenz heraus: VMS eigne sich vor allem fuer umfangreiche kommerzielle Anwendungen, Unix fuer den technischen Bereich, waehrend Windows NT mit Front-end-Anwendungen glaenze.

"Oracle 7 steht kurz vor der Auslieferung", freut sich der Hersteller. Schon einmal allerdings musste die Freigabe des Produkts von Ende April 1992 auf Ende vergangenen Jahres verschoben werden. Lange werden die Anwender diesmal wohl nicht warten muessen, da die US-Version des Produkts bereits auf dem Markt ist. Allerdings, so die CW-Schwesterpublikation "Computerworld", fehlen noch wesentliche Komponenten fuer den Client-Server-Betrieb wie das Kommunikationsprodukt "SQL-Net".

Ebenfalls kurz vor der Auslieferung steht das PC-Unix des Sun- Tochterunternehmens Sunsoft. Wie der britische Branchendienst "Computergram" erfahren hat, soll das Betriebssystem Ende Maerz unter der Bezeichnung "Solaris x86" freigegeben werden. Auch fuer diese Meldung uebernimmt die Redaktion keine Gewaehr.

Die Haendler sind offensichtlich bereit, die Entwicklung des Netzwerkspezialisten Novell zum Unix-Anbieter nachzuvollziehen. Wie der britische Brancheninformationsdienst "Computergram" meldet, warten derzeit rund 4000 Unternehmen, 1000 davon in Europa, auf die Registrierung als autorisierter Haendler fuer das Unixware-Betriebssystem. Allerdings gehoert der Loewenanteil der Bewerber laengst zum Distributionsnetz von Novell.