Spotlights

25.11.1994

Urspruenglich hatte die Warp-Version von OS/2 unter der Bezeichnung V3 starten sollen. Doch IBM-Chef Lou Gerstner entschloss sich im letzten Moment anders - ob wegen moeglicher Assoziationen mit deutschen Raketen aus dem Zweiten Weltkrieg, ist unbekannt. Auf alle Faelle hat die Aktion 70000 Dollar gekostet.

SCO-Chef Lars Turndale spielt den Wahrsager. Microsofts Windows NT, so verriet er dem Branchendienst "Unigram-X", werde weniger dem PC-Unix-Markt schaden als Novells Netware-Geschaeft. Auch dem Unixware-Betriebssystem von Novell, das zu spaet aus den Startloechern komme, prophezeit er keine grosse Zukunft. IBMs OS/2 sieht er als Joker, bei dem alles moeglich ist. Hintergrund fuer die Spekulationen Turndales ist seine Hoffnung, sich mit dem fuer Mitte 1995 unter der Codebezeichung "Everest" angekuendigten PC-Unix an der Spitze beim Geschaeft mit PC-Server-Betriebssystemen zu halten.

Microsoft-Chef Bill Gates und Intel-CEO Andy Grove haben den Comdex-Besuchern Geld gespart. Urspruenglich hatten die Veranstalter geplant, 100 Dollar Eintritt fuer die Keynote-Reden der beiden zugkraeftigen Topmanager zu verlangen. Als beide wuetend ihre Beitraege abzusagen drohten, reduzierte Interface den Preis auf 25 Dollar.

Es gibt offensichtlich Dinge, die Microsoft-Boss Bill Gates wichtiger sind als Geld. "Aus reiner Liebhaberei", so wird seine Pressesprecherin in der Muenchner Boulevardzeitung "AZ" zitiert, hat er fuer 47 Millionen Dollar ein Manuskript von Leonardo da Vinci, den sogenannten Codex Hammer von 1510, erworben. Dabei handelt es sich um eine in Spiegelschrift verfasste wissenschaftliche Abhandlung, in der unter anderem dargelegt wird, dass der Mond kein eigener Stern ist, sondern nur das Licht der Sonne widerspiegelt.