Spotlights

28.10.1994

Die Umbenennung von Chicago in Windows 95 nimmt der auf Microsoft- Belange spezialisierte Branchendienst "Client-Server-News" auf die Schippe. Die Briten haben eine Hitliste von elf Antworten auf die Frage erstellt, wofuer wohl die Zahl 95 stehen mag:

11. Dafuer, dass das Betriebssystem bei der Auslieferung zu 95 Prozent fertiggestellt ist.

10. Fuer die Anzahl der Disketten, auf denen das Produkt ausgeliefert wird.

9. Fuer den Prozentsatz der Anwender, die nach dem Kauf ihre Rechner aufruesten muessen.

8. Fuer die Anzahl der Megabytes, die Windows 95 auf der Festplatte belegt.

7. Fuer die Seitenzahl des "Easy-Install"-Handbuchs.

6. Fuer die Prozentzahl der Windows-Anwendungen, die nicht darunter laufen.

5. Fuer die Installationsdauer in Minuten.

4. Fuer die Anzahl der Anrufe beim technischen Support, bis das System laeuft.

3. Fuer die Anzahl der Leute, die fuer das Upgrade tatsaechlich zahlen.

2. Fuer die Taktrate in Megahertz, die Windows 95 braucht.

1. Fuer das Jahr, in dem Microsoft hofft, das Betriebssystem ausliefern zu koennen.

"Multimedia Total" verspricht die Mountainbike-CD-ROM von Boeder und unter anderem ein Video vom Schaltvorgang. Man schaltet es ein, erahnt im Grauschleier, wie eine Fahrradkette von einem Zahnkranz zum anderen springt und will der Langeweile entfliehen. Man drueckt Escape, doch die Strafe kommt vermittels Windows- Meldung:

"Die Windows-Anwendung bike.exe reagiert nicht mehr. Druecken Sie Eingabe, um die nicht reagierende Anwendung zu beenden..."

Die Golden-Gate-Bruecke in San Franzisko steht auf wackeligen Beinen. Ingenieure in Kalifornien berechneten auf einem Unix- Server von Sun Microsystems, dass ein Erdbeben mit der Staerke 8.3 auf der Richter-Skala einen Einsturz zur Folge haben koennte. Reparaturen an den Brueckenenden wuerden, so die CW- Schwesterpublikation "Computerworld", rund 150 Millionen Dollar in Anspruch nehmen.

Fuer Christian Wedell, Hauptverantwortlicher fuer Microsofts zentral- und osteuropaeische Aktivitaeten, sind eventuelle Bedenken des US-Kartellamts nur ein sekundaerer Grund, weshalb sein Unternehmen das Finanzpaket

"Money" an Novell verkauft hat. "Novell hat jetzt das zweitschnellste Pferd im Stall. Es ist keineswegs lahm, und beissen kann es auch", begruendete Wedell das fuer viele recht unverstaendliche Interesse der Netzwerk-Company aus Provo am Microsoft-Produkt.