SPOTLIGHTS

19.08.1994

Wer im Board of Directors der Open Software Foundation

(OSF) vertreten sein moechte, muss dem Open-Systems-Konsortium eine volle Million Dollar spenden. Erheblich billiger kommt davon, wer auch mit dem Fuenftel eines Vorstandssitzes zufrieden ist. Einer Meldung der CW-Schwesterpublikation "Computerworld" zufolge hat die OSF kuerzlich einem Seat-Sharing zwischen NEC, SNI, Silicon Graphics, Sony und Transarc zugestimmt. Jedes der fuenf Unternehmen zahle 200 000 Mark in die OSF-Kasse.

Die Szene hat das Internet entdeckt. Offenbar stoesst sie dabei aber auf gewisse Schwierigkeiten. Aus der August-Nummer des Monatsmagazin "Tempo": "Unix wurde entwickelt, um zu verhindern, dass sich jeder Dahergelaufene einbildet, er koenne mit einem Computer umgehen. Unix-Befehlszeilen sehen aus, als habe ein Sowjetbuerger, dem man einen IP-Zugang versprochen hat, vor Freunde auf der Tastatur

Kasatschok getanzt."

Mit Hilfe eines Poker-Matches wollten Sunsoft sowie drei weitere Aussteller auf der Object World in San Franzisko die Interoperabilitaet unterschiedlicher Corba-Implementierungen demonstrieren. Mitspielen konnten die Messebesucher bei der Sun- Tochter sowie bei Iona, Post Modern und Fujitsu, die jeweils eine Verbindung zwischen ihrem eigenen ORB-Server und Sunsofts DOE hergestellt hatten, um auf entfernte Objekte (sprich: Karten) zuzugreifen. Der Fujitsu-ORB ist uebrigens derzeit nur in Japan zu haben. Fuer alle, die es noch nicht wissen: Es gibt ein Leben nach AD/Cycle. IBM hat ein neues Konzept fuer die Anwendungsentwicklung erstellt, das diesmal wirklich offen sein soll. Der Name ruft unwillkuerlich (?) Erinnerungen an die Farbe des Firmenemblems wach. Er lautet "Blueprint" - definitiv ohne "Big" davor.