Spotlight

21.01.1994

Das amerikanische Justizministerium will Microsoft offenbar zum Einlenken zwingen. Das will Wendy Goldman, die derzeit an einem Buch ueber Microsoft und das US-Kartellamt Federal Trade Commission (FTC) schreibt, erfahren haben. Um eine Anklage wegen unfairen Wettbewerbs zu vermeiden, soll Bill Gates rechtsverbindlich erklaeren, dass sein Unternehmen kuenftig auf den Einbau von undokumentierten Aufrufen sowie auf rechnerabhaengige Softwarepreise verzichten werde.

Die Zeiten, als Vielfalt das Kennzeichen des Softwaremarkts fuer den PC war, sind offensichtlich vorbei. Zwar existierten rund 50000 DOS- und Windows-Anwendungen, zitierte Hardwarehersteller Motorola die Analysten von IDC, aber die 175 wichtigsten Produkte, die zudem von lediglich fuenf Anbietern stammten, wuerden bereits 74 Prozent des Gesamtmarktes ausmachen.

Taligent ist sauer auf Sun. Trotz intensiver Verhandlungen schliesst Scott McNealy die objektorientierte Technologieluecke seines Unternehmens nicht mit der Pink-Umgebung des IBM-Apple- Joint-ventures, sondern mit der grafischen Umgebung von Next. Jetzt, so meldet der britsche Brancheninformationsdienst "Computergram", fordert Taligent von Sun kategorisch saemtliche Unterlagen zurueck.

Novell hat im Unix-Geschaeft offensichtlich keine allzu glueckliche Hand. Nachdem der Netzwerkspezialist gezwungen wurde, das Unix- Markenzeichen an die X/Open abzugeben und sich auch das hauseigene PC-Betriebssystem "Unixware" nicht gerade als Markrenner erwies, hat nun auch eine Reihe der Anfang 1993 eingekauften Unix- Entwickler das Unternehmen verlassen. Nach Informationen des britischen Brancheninformationsdienstes "Unigram-X" machten 14 Mitarbeiter von ihrem bei der USL-Uebernahme vereinbarten Recht Gebrauch, zu AT&T zurueckzugehen.