Spotlight

14.01.1994

Mit "Killerviren" beschaeftigt sich die Muenchner "Abendzeitung" - gleich neben einem Beitrag zum Thema "Wie geht Mann am Pissoir anstaendig mit dem Chef um". Interessant ist vor allem die "Typologie der Taeter", die das Boulevardblatt ausmacht. Neben Kriminellen, Spinnern, Verrueckten und Kuenstlern stehen auch "Programmierer aus dem Osten". Ihr Motiv: Frust! Trotz hoher Qualifikation sind sie oft arbeitslos oder werden vergleichsweise schlecht bezahlt.

Fuer viele ein Brief mit sieben Siegeln ist die Pflicht zur Aufbewahrung von Akten und anderen Unterlagen in Behoerden, Aemtern und in der Privatwirtschaft. Damit Betroffene kuenftig bei der Aktenvernichtung den Reisswolf nur mit Material fuettern, dessen Verfallsdatum bereits ueberschritten wurde, hat die in Grafrath bei Muenchen ansaessige Alpenland GmbH eine neue Software vorgestellt. "Ex-Akt-Win" soll Antwort auf die Frage geben, wie die von Gesetzgeber und Bundesdatenschutz festgelegten Fristen im Einzelfall aussehen. Der Clou: Alpenland gibt die etwa 70 Mark teure Diskette kostenlos aus.

Unter die Multimedia-Anbieter ist der britische Musiker Peter Gabriel gegangen: Der ehemalige Frontmann der Pop-Gruppe Genesis gruendete das Unternehmen "Real World", das kuerzlich sein erstes Produkt vorstellte - eine in Koproduktion mit der US-Company Brilliant Media erstellte "interaktive" CD. Laut Pressemitteilung versetzt "Xplora1" den Anwender beispielsweise in die Lage, seine eigene Version von Peter-Gabriel-Songs zu mixen und Jam-Sessions mit Kuenstlern aus aller Welt zusammenzustellen. Das hierzulande von der Hamburger Digitalworld Publishing GmbH vertriebene Produkt laeuft bislang nur auf dem Macintosh.

Dass die IBM eine "signifikante Minderheitsbeteiligung" an der Object Design Inc. (ODI) haelt, ist hinlaenglich bekannt. Darueber, wie sich diese "Signifikanz" in Zahlen ausdrueckt, schweigen die beiden Unternehmen jedoch - mit dem Verweis auf den ODI-Status als "privately held company". Der britische Informationsdienst "Computergram" machte den Spielverderber und bezifferte jetzt die Hoehe der Beteiligung auf 20 Prozent. Kommentar des ODI-Vice- Presidenten Gene Bonte: "Die veroeffentlichen immer Zahlen, von denen niemand weiss, wo sie sie herhaben." Die COMPUTERWOCHE fragte nach und erhielt folgende Antwort: Die Zahl stamme zwar aus einer nichtoffiziellen IBM-Quelle, sei jedoch von ODI-Chef Kenneth Marshall bestaetigt worden.