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10.02.1995

Als "Underware" bezeichnet die CW-Schwesterpublikation "Infoworld" das kostenlos ueber das Internet abrufbare Linux-Unix. Damit, so die Fachzeitschrift, werde zum Ausdruck gebracht, dass es sich bei dem "Volkswagen unter den PC-Unix-Derivaten" um ein Betriebssystem handle, das unterhalb kommerzieller Software anzusiedeln sei.

"Frage: Wann ist ein Anbieter von dokumentenverarbeitenden Produkten ploetzlich keiner mehr?

Antwort: Wenn er ein Workflow-Lieferant sein will." - So augenzwinkernd beginnt ein Artikel der CW-Schwesterpublikation "Computerworld" ueber Firmen aus dem Buerosoftwaresektor. Diese wollen ihr Image mit dem Modebegriff "Workflow" aufpolieren. Eine sachliche Naehe von Bueroautomation und Vorgangsbearbeitung laesst sich allerdings nicht bestreiten.

Loeblich ist das Unterfangen der Baum Elektronik GmbH, Wiesenbach, Blinden den Umgang mit Microsofts Windows-Betriebssystem zu ermoeglichen. Die Software mit der Bezeichung "Virgo" bildet die Windows-Oberflaeche auf der Braille-Zeile, dem Ausgabemedium fuer Blinde, ab. Die grafischen Informationen werden hierarchisch neu geordnet, so dass die urspruengliche Verteilung der Elemente am Bildschirm keine Rolle mehr spielt. Auf diese Weise sollen Sehbehinderte eine intuitive Benutzerumgebung erhalten. Manch sehender User wuerde sich eine aehnliche Fuersorge fuer das Orginal- Windows wuenschen.

Die Initiatve von Baum Elektronik kommt Microsoft gerade zupass. Wie die IDG-Publikation "Computer Business Seller" schreibt, hatte die Blindenkommission des US-Bundesstaates mit einem Boykott durch saemtliche Behoerden gedroht, falls Microsoft sein Produkte nicht besser auf die Beduerfnisse von Blinden zuschneiden wuerde.

Gerade noch rechtzeitig vor Ablauf der Skisaison bekommen die PC- User unter den Snowboardern CDs mit wichtigen Infos ueber die 50 besten Wintersportgebiete. Das verspricht zumindest die nach dem Raubsaurier Raptor benannte GmbH aus Muenchen.

Auf der Suche nach Multimedia-Anwendungen entdecken sich derzeit die unterschiedlichsten Branchen. So haben sich jetzt das britische Bankhaus National Westminster Bank und der Reiseveranstalter Thomas Cook zusammengetan. Sie wollen ihre Dienste unter der Bezeichnung "Touch" auf gemeinsamen mit Touchscreen-Monitoren ausgeruesteten Selbstbedienungs-Kiosken anbieten.