Übertriebener Kopierschutz

Spore - vom Einzeller zum Marketing-Desaster

09.09.2008
Von pte pte
Das neue Computerspiel Spore wird wegen seines rigiden Kopierschutzes heftig kritisiert.

Das mit Spannung erwartete Evolutionsspiel Spore von "Sims"-Erfinder Will Wright hat zu erbosten Reaktionen auf Seiten der Gamer-Community geführt. Allein auf der Amazon-Seite in den USA hagelte es über 1.200 negative Bewertungen des Spiels. Aber auch auf den deutschen und britischen Amazon-Seiten reihen sich viele negative Kommentare aneinander. Grund für die katastrophalen Beurteilungen ist aber weniger das tatsächliche Spiel, das von den meisten Spielemagazinen solide bis positive Wertungen einheimste, sondern die strengen Kopierschutz- und DRM-Maßnahmen von EA Games.

Kritisiert wird etwa, dass die DRM-Lösung SecuROM mit dem Spiel installiert wird. Diese würde sich weder deinstallieren noch abschalten lassen und verbrauche kontinuierlich Ressourcen, so die Kritik mehrerer User, die das Spiel gekauft haben. Äußert erbost sind die angeführten Käufer auch darüber, dass das Spiel offenbar nur drei Mal installiert werden darf, bevor ein kostenpflichtiger Anruf beim Support fällig wird. Andere User kritisierten wiederum, dass es nicht möglich ist, mehrere Spiel-Accounts auf dem gleichen Computer anzulegen, was die getrennte Nutzung von Spore etwa durch verschiedene Familienmitglieder unterbinde.

Der heftige Protest innerhalb der Community könnte für EA Games zu einem veritablen Verkaufs- und Marketingproblem werden, schafft man es nicht, die aufgebrachten Konsumenten zu besänftigen. Einige Kunden, die sich in die Schlange an negativen Bewertungen auf der Amazon-Plattform einreihten, kündigten bereits an, das Spiel ungeachtet des vielversprechenden Inhalts aufgrund der restriktiven Kopierschutzmaßnahmen nicht kaufen zu wollen. Auch die negativen Bewertungen, die auf Verkaufsportalen wie Amazon prominent angeführt sind, dürften dem Verkaufserfolg von Spore nicht unbedingt förderlich sein. (pte)