Spontane statt komplexer Workflows

08.09.2006
Saperion-Software soll schnellere Erfolge im Dokumenten-Management bewirken.

Mit "Ad-hoc-Workflow" erweitert Saperion die Version 5.6 seiner Software für das Dokumenten-Management "Saperion Enterprise Solution" um eine Funktion, mit der Fachanwender einfache Arbeitsprozesse unkompliziert grafisch aufbauen können sollen. Es sei in der Praxis weder immer nötig noch wirtschaftlich sinnvoll, Workflows nur nach einer ausführlichen Prozessanalyse und -dokumentation abzubilden, erläutert Volker John, Director Product Management bei Saperion. Manchmal genüge es, eine Laufliste zu erstellen, die vorgibt, welche Aufgaben in welcher Reihefolge von wem erledigt werden sollen. Gerade bei wechselnden Zuständigkeiten oder zur Förderung eines Grassroot-Marketings ließen sich so manche Aufgaben wie beispielsweise ein Freizeichnungsprozess schneller erledigen. So entständen flexible, aber doch verbindliche Abläufe.

Als Zielgruppe sieht der Hersteller kleine Mitarbeitergruppen, die Prozesse mit wenigen Schritten benötigen. Für komplexere Prozesse wie etwa eine Vertragsverwaltung empfiehlt Saperion hingegen die Software "Saperion Workflow". Diese dient dem Design und Management von Abläufen als Teil unternehmensweiter DMS-Lösungen und ist künftig als separates Produkt erhältlich. Die Grenzen zwischen einfachen und komplexen Prozessen sind aber fließend, räumt Manager John ein: "Aus einem Ad-hoc-Prozess kann sich mit der Zeit durchaus eine Vorgabe für größere Benutzterkreise entwickeln." Derzeit reagiere man mit dem Angebot auf Nachfragen bei Kunden, die einen Workflow nicht über die gesamte Organisation ausrollen wollen.

Auf SAP zugeschnitten

Erweitert wurden auch die Optionen für die Archivierung in SAP-Umgebungen, das Anwendungsgebiet, in dem Saperion weiterhin den Großteil seines Umsatzes macht. Für diese Kunden bietet der Hersteller die "Saperion SAP Suite", die technisch die gleiche Basis wie die Saperion Enterprise Solution hat, aber in ihren Schnittstellen und Funktionen auf die SAP-Welt zugeschnitten ist. So kommt mit "Fast Indexer" eine Option für Massendatenindexierung hinzu. Die Software basiert auf SAP-Standards und ermöglicht laut Hersteller die Parallelverarbeitung von Indexläufen über die Jobsteuerung von SAP. Alle Indexinformationen gelangen im XML-Format über den "Saperion Java Connector" zum DMS-System. Die bisherige Indexierungs-Schnittstelle "Fastlink" bleibt bestehen.

Darüber hinaus setzt Saperion in Version 5.6 seine Produkt- strategie fort, Infrastrukturen auf der Basis von Microsoft .NET und Java gleichermaßen zu unterstützen. So wurde jetzt die Integration mit den kommenden Versionen "Office 2007" und "Sharepoint 2007" aktualisiert. Zudem lassen sich künftig Do- kumente aus der "Sharepoint Library" übernehmen und samt Metadaten ablegen. Umgekehrt kann aus Sharepoint heraus nach diesen Dokumenten gesucht werden.

Mandantenfähig

Für Java-Umgebungen existiert nun eine Cross-Platform-Schnittstelle, und es werden die Spe- zifikationen JSR 170 und JSR 283 unterstützt. Eine weitere, auch von der Konkurrenz noch sel- ten gebotene Neuerung ist die Mandantenfähigkeit des Systems. Dadurch ist es in Version 5.6 möglich, beispielsweise Dokumente unterschiedlichen Gruppen und Filialen bereitzustellen.