Sponsoring aus dem Effeff

09.11.2006
Da muss nun also William Gates III kommen, um den IT-Notstand in europäischen Handwerksbetrieben und Fabrikhallen zu beheben. Wie überaus großherzig von ihm! Wirklich? Nun ja, vielleicht sorgt der ehemalige Microsoft-Chef tatsächlich dafür, dass die Azubis am Sächsischen Technologiezentrum etwas Zukunftsträchtiges lernen - den Umgang mit Linux beispielsweise.

Wäre doch gar nicht so abwegig angesichts des Schmusekurses, den der Windows-Anbieter derzeit gegenüber den Open-Source-Protagonisten fährt.

Man kann Gates ein populistisches Talent nicht absprechen. Erklärtermaßen will er vier Millionen Menschen "IT-fit" machen; wenn die Jacobs Foundation des gleichnamigen Kafferösters die International University Bremen mit 200 Millionen Euro vor dem Ruin rettet, unterstützt sie hingegen höchstens eine elitäre Minderheit. Welcher Kaffee in der Mensa ausgeschenkt wird, wissen wir nicht. Bekannt ist jedoch, dass die Hochschule ihren Namen ändert - in "Jacobs University Bremen".

Noch nicht entschieden haben wir, was wir von dem Versuch des SAP-Mitbegründers Dietmar Hopp halten sollen, die TSG Hoffenheim in die erste Bundesliga hinein zu sponsern. Fußball ist zwar eine populäre Angelegenheit, aber die Fans des Regionalisten sind eine eher überschaubare Bevölkerungsgruppe. Und global gesehen spielt es wirklich keine Rolle, in welcher Liga dieser Club spielt. Gespannt sind wir allenfalls, ob aus den beiden "F" im Vereinsnamen irgendwann zwei "P" werden.