Spitzelsoftware für Symbian-Handys

30.03.2006
Kommerzielle Software für Symbian-basierende Telefone schnüffelt Handy-Nutzer aus.

Der finnische Sicherheitsanbieter F-Secure hat die kommerzielle Lösung "Flexispy.A" für Symbian-Handys als Trojaner mit Spionageeigenschaften eingestuft. Nach der Installation überwacht das von Vervata kreierte Tool, mit wem der Nutzer des Mobiltelefons Gespräche führt beziehungsweise SMS-Kontakt hat. Die auf diese Weise gesammelten Informationen werden an spezielle Flexispy-Server geschickt, die den Initiator der Überwachungsaktion daraufhin mit Kopien aller gesendeten beziehungsweise empfangenen Kurznachrichten sowie Details zu den Telefonaten des Opfers versorgt.

Da sich die Applikation ohne jeglichen Hinweis auf ihre Funktion installiert und dann vom Nutzer unbemerkt agiert, stuft F-Secure sie als Malware ein. Nach einem Sicherheitshinweis des Security-Anbieters gibt es nur ein einziges Indiz für die Existenz des Programms: Im Application-Removal-Menüs des Symbian-OS ist eine zusätzliche Anwendung namens "phones" aufgeführt, die sich mit dem Applikations-Manager allerdings nicht entfernen lässt.

Nach Angaben von F-Secure ist es für Hacker ein Leichtes, Flexispy via Bluetooth an potenzielle Opfer zu versenden und darauf zu vertrauen, dass genügend Neugierige es installieren. Darüber hinaus sei es illegal, die Kommunikationsgepflogenheiten von Privatpersonen auszuspionieren. Der Sicherheitsanbieter seine mobile Antiviren-Lösung dahingehend angepasst, dass sie das Tool erkennt. Auf diese Weise sollen Handy-Nutzer, deren Telefon mit dem Trojaner infiziert ist, eine entsprechende Warnung erhalten. (kf)