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Spintronik statt Silizium für zukünftige Bausteine?

29.04.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Spintronik, eine Spielform der Quantenelektronik, soll in Zukunft für den Bau von Transistoren eingesetzt werden. Dabei machen sich die Forscher das magnetische Moment der Elektronen - den Spin - zunutze, um elektrische Ströme zu dirigieren. Einer der Vorteile der Technik besteht darin, dass die Bausteile - ähnlich wie Flash-Speicher - den einmal eingestellten magnetischen Zustand beibehalten, auch wenn kein Strom mehr zugeführt wird.

Forscher der University of Oxford haben jetzt den Prototypen eines Spin-Transistors entwickelt, der insbesondere das Auslesen der magnetischen Zustände beschleunigt, meldet "Spiegel Online". Er soll nach Angaben von Terry Pollard, Projekt-Manager des Technologietransfer-Unternehmens Isis Innovation, bis zu tausend Mal besser arbeiten als bisherige Prototypen, etwa von IBM und Motorola. Spin-Transistoren sollen sich nicht nur zum Abarbeiten von Rechenoperationen eignen, sondern auch als Speichermedium in magnetischen RAM-Bausteinen (MRAM) dienen. Für die Chip-Industrie dürfte die Erfindung der Oxforder besonders interessant sein, denn bei der Produktion der Spin-Transistoren sollen die bisherigen Fertigungsstrecken weiterhin verwendet werden. (kk)