Vor dem Fall ins Bodenlose

Spiegelreflex rettet Digitalkamera-Markt

29.01.2010
Von pte pte
Nach einem starken Minus von knapp zwölf Prozent hoffen die Anbieter von Digitalkameras, 2010 zumindest einen Teil des erlittenen Verlusts ausgleichen zu können.

Bis Ende des Jahres rechnet die Kameraindustrie mit dem Verkauf von rund 110 Millionen Geräten, was einer Steigerung von 3,8 Prozent zum Vorjahr entspricht. Das teilte die in Japan beheimatete Camera and Imaging Products Association (CIPA) mit. Als Wachstumstreiber gelten einmal mehr Spiegelreflexkameras, die mit einer moderaten Steigerung auf zehn Millionen verkaufte Geräte auch im Krisenjahr 2009 dem allgemeinen Trend trotzten.

Für die Kamerahersteller sind das gute Nachrichten, zumal sich analog zu den Kameras in diesem Marktsegment auch der Verkauf von entsprechendem Zubehör positiv entwickelt. Die CIPA geht neuesten Schätzungen von einem rund elfprozentigen Wachstum in beiden Bereichen aus, was elf Millionen verkauften Spiegelreflexkameras und 17,9 Millionen dazugehöriger Linsen entspricht.

Vom Spiegelreflex-Boom konnte auch Kamerahersteller Canon im vierten Geschäftsquartal profitieren, wie die Unternehmenszahlen zeigen. Unerwartet starke Verkäufe im Highend-Kamera-Geschäft sowie die im Vorjahr eingeläuteten milliardenschweren Sparmaßnahmen bescherten dem Gesamtkonzern eine Verfünffachung des Nettogewinns auf 61,6 Milliarden Yen (rund 488 Millionen Euro).

Für 2010 rechnet der Konzern mit der ersten Gesamtjahres-Wachstumsphase seit drei Jahren, wenngleich der Kopierer- und Druckermarkt weiterhin schwächeln dürfte. "Die Weltwirtschaft wird sich ausgehend vom asiatischen Markt 2010 erholen. Gleichzeitig gehen wir davon aus, dass die Marktbedingungen für Canon schwierig bleiben werden", kommentierte Canon Managing Director Masahiro Osawa den aktuellen Ausblick. (pte)