Basisdatenverarbeitung nicht mehr mit eigenem Stand im CeBIT:

Spekulationen um Univac-Bürocomputer

06.03.1981

MÜNCHEN (gr) - Der Bereich Basisdatenverarbeitung der Sperry Univac wird in Hannover nicht mit einem eigenen Stand vertreten sein. Dies bestätigte ein Sprecher des Unternehmens. In der Branche munkeln die Kenner, daß Univac sich aus dem Erstanwender-Markt zurückziehen will. Rudi Borgstedt, verantwortlich für den 1978 angekündigten Bürocomputer BC/7, gibt zu, daß im Basisbereich nicht alles erwartungsgemäß gelaufen sei.

Die Erwartungen für den im April 1978 mit der Einführung der BC/7 (siehe CW Nr. 16, 1978) gegründeten Geschäftsbereich Basisdatenverarbeitung der Sperry Univac flogen hoch. Am Zielhorizont schwebten zehn Prozent Anteil am Bürocomputer-Markt. Die Hoffnungen des Neulings am Einsteiger-Markt haben sich nicht ganz erfüllt. Mittlerweile seien immerhin 200 Rechner installiert. Ende 81 würden es 250 sein. Diebold weist für den 1.1. 1980 genau 133 aus, zum 1. 7. 1980 dagegen 223.

Seit 1978 wurden sieben bis acht Geschäftsstellen aus dem Boden gestampft, erklärte Borgstedt, dem bisher eigenen Angaben zufolge die Zeit fehlte, festzustellen, aus welchem Feuer der Gerüchterauch stammt. Später sprach er von sechs Hauptgeschäftsstellen, die "zum Teil umgeschichtet wurden". Für den Verkauf seien 30 Mann ge- oder abgeworben worden. Doch hat Univac, besonders seit der Auflösung des zwei Jahre lang selbständig operierenden Geschäftsbereiches Basis-DV, im April 1980 (CW Nr. 18/80, Seite 14) einen lebhaften Wechsel der Geschäftsstellenleiter im Basislager zu verzeichnen gehabt. Als bisher letzter verabschiedete sich der Chef. Fritz Dieckmann arbeitet jetzt als Geschäftsführer der Deutschen Olivetti GmbH.