Wie Shigeo Matsumoto, Executive Vice President von NEC, bereits im Februar gegenüber Analysten verlauten ließ, plant das Unternehmen die Restrukturierung seiner PC-Division und seines Speichergeschäfts. Vor dem Hintergrund jüngster Rationalisierungsmaßnahmen im Chipbereich halten es japanische Marktbeobachter nun für möglich, dass auch die verlustbringende Computersparte des Elektronikkonzerns dem Frühjahrsputz zum Opfer fallen könnte. Vergangene Woche hatte der Konzern verkündet, 700 Stellen zu streichen beziehungsweise 44 Prozent aller Mitarbeiter einer Fertigungsanlage für Speicherchips im kalifornischen Roseville zu entlassen.
Nach Ansicht des Analysten Toshiya Tsuchikawa steht NEC, dessen Computergeschäft aufgrund seiner teureren PCs zusehends ins Trudeln geraten sei, unter Zugzwang. Ähnlich wie bei der Konkurrenz - etwa Compaq und Dell, die ihrerseits mit einem massiven Arbeitsplatzabbau auf das schleppende Geschäft reagiert haben - erwarten Japans Branchenexperten, dass sich auch NEC unrentabler Geschäftsbereiche und Produktionsstätten entledigen wird. Ein NEC-Sprecher wollte die Mutmaßungen der Analysten allerdings nicht bestätigen. So hege sein Unternehmen derzeit keine derartigen Pläne.
NEC, Japans Nummer eins im PC-Markt, verkauft "La-Vie"-Notebooks und "Valuestar"-Desktops. Im Februar dieses Jahres hatte der Hersteller eine Gewinnwarnung für das PC-Business herausgegeben und für das Ende März ausgelaufene Fiskaljahr einen zu erwartenden Verlust in Höhe von 16 Millionen Dollar angekündigt. Das Desktop-Geschäft macht etwa 18 Prozent des NEC-Gesamtumsatzes aus. Als Gegenmaßnahme hatte das Unternehmen verkündet, eine Reihe von Fabriken im In- und Ausland abzustoßen.