Starker Zulauf für die Storage Networking World

Speicherverwaltung überfordert viele Anwender

07.11.2003
ORLANDO (kk) - Auf der Storage Networking World zeigte sich, dass viele Unternehmen Probleme haben, ihre Speichersysteme zu verwalten. Für Abhilfe soll das so genannte Information Lifecycle Management sorgen.

Die Veranstaltung lockte mehr als 100 Aussteller und über 2400 Besucher nach Orlando, Florida. Das Hauptthema in den Konferenzvorträgen und auf den Gängen war das, was als "Management-Dilemma" bezeichnet wird (siehe Grafik): Begünstigt durch sinkende Hardwarepreise und steigende Datenmengen entsteht in den Unternehmen eine ausgedehnte Speicherlandschaft, die sich nicht mehr verwalten lässt. In den Plenumsveranstaltungen berichteten viele Praktiker aus der Industrie, mit welchen Mitteln sie versuchen, der immer klaffenderen Verwaltungslücke im Storage-Bereich Herr zu werden. Jerry McElhatton, Chef der Mastercard Global Technology, beispielsweise setzt für seine Speicherinfrastruktur nur mehr auf zwei Hersteller. Bei der Technik kommt - neben der Vernetzung der Geräte - insbesondere Virtual Tape zum Einsatz.

Von Seiten der Industrie laufen die Bemühungen, die Verwaltungsprobleme zu lösen, unter dem neuen Buzzword "Information-Lifecycle-Management" (ILM). Für Mark Lewis, Chief Technology Officer und Chef des Bereichs Open Software bei EMC, bedeutet ILM "eine Strategie für ein proaktives Verwalten der Daten, das geschäftsorientiert und regelbasierend ist". Damit soll eine einheitliche Sicht auf alle Informationen über alle Plattformen hinweg erreicht werden. Da sich für die Unternehmen der Wert einer Information im Laufe der Zeit ändert, müssten auch die Speicherressourcen entsprechend angepasst werden.

Standard in Sicht

Weil ILM nicht von heute auf morgen zu erreichen ist, empfiehlt der EMC-Manager eine dreistufige Vorgehensweise: Am Anfang steht die Vernetzung der Speicher, danach wird ILM Schritt für Schritt für eine Applikation nach der anderen eingeführt, bis schließlich in Stufe drei das gesamte Unternehmen erfasst ist. Gelingt dies, erhalte man aus vernetzten Speichern eine Informationsinfrastruktur, die vier Hauptvorteile biete: Unternehmen können eine Technik einmal einführen und immer wieder verwenden. Die Abhängigkeit vom Hersteller wird sich verlieren, Speicher können unabhängig eingekauft werden. Die Infrastruktur wird vollständig vernetzt und automatisiert sein, und schließlich wird, so Lewis, die Informationsinfrastruktur auch die Managementstrategie der Firmen verbessern.

Mitveranstalter der Storage Networking World war die Snia, die die Tagung zur Demonstration der "Storage Management Initiative Specification" (SMI-S) nutzte. Die in einem fünfjährigen Prozess entwickelten offenen Schnittstellen sollen es Speicheradministratoren ermöglichen, über unterschiedliche Plattformen hinweg Zonen und Volumes einzurichten und zu verändern sowie Infrastrukturkomponenten wie Switches, Array-Controller und Hostbus-Adapter zu überwachen. Speicheranbieter wollen ihre Produkte anpassen.

Abb: Management-Dilemma

Sinkende Hardwarepreise verführen zum unkontrollierten Ausbau der Speicherlandschaft, die sich dann kaum noch verwalten lässt. Quelle: Infusion