Neues von der Storage Networking World

Speichertrends: Leichte Verwaltung und Kompatibilität

25.04.2003
MÜNCHEN (CW) - Im Mittelpunkt der diesjährigen Storage Networking World in Phoenix, Arizona, standen die Themen Interoperabilität und Datenverwaltung.

Obwohl sich die Speicherindustrie unter Federführung der Storage Networking Industry Association (Snia) auf Standards zur Interoperabilität von Hard- und Software geeinigt hat, vergeht noch einige Zeit, bis die bestehenden Produkte die Standards erfüllen. Immerhin hat die Snia angekündigt, zusammen mit HCL Technologies eine Testreihe zur Überprüfung der Storage Management Initiative Specification (SMI-S) zu entwickeln. Bis alle Speicherprodukte aber diesen Standards genügen, müssen Hersteller über den Austausch der Programmierstellen die Zusammenarbeit für jedes einzelne Produkt sicherstellen.

Hitachi Data Systems (HDS) und Network Appliance zeigten auf der Messe das "HDS Netapp Enterprise NAS Gateway", mit dem die Überführung von separaten NAS-Geräten, direkt an die Server angebundenen Subsystemen und ganzen Speichernetzen in einen gemeinsamen Daten-Pool möglich sein soll. Gesteuert wird die Speicherlandschaft über Hitachis "Hicommand"-Schnittstelle. Das Gateway besteht aus einem Netapp-"FAS900"-Filer, der an einen Hitachi-Speicher vom Typ "Lightning 9900a" oder "9500V" direkt oder über einen Fibre-Channel-Switch angebunden ist. Das Gateway kommt in drei Varianten auf den Markt und liefert Kapazitäten bis 48 TB.

Backup von Mainframe-Daten

Eine weitere Kooperation von Netapp mit Bus-Tech führte zu einem Hard- und Softwarepaket, das für Mainframe-Kunden interessant sein dürfte. Das Kombiprodukt erlaubt es, ein Backup von Großrechnerdaten auf Netapps "Nearstore"-Plattenspeichern statt auf IBMs Bandgeräten vorzunehmen. Neben einer Kostenersparnis soll der Anwender von der höheren Geschwindigkeit profitieren.

Netapp zeigte eine spezielle Version der Nearstore-Speicher, die die Archivierungsvorschriften der US-Behörden erfüllt. Das Gerät enthält ein Programm von SnapLock, das den Plattenspeicher zu einem Worm-Gerät (Worm = write once read many) macht, dessen Inhalte nicht verändert werden können. Außer Netapp haben auch EMC und Storagetek vergleichbare Produkte auf Basis der kostengünstigen ATA-Laufwerke im Portfolio.

Cisco, Neuling im Speichergeschäft, zeigte in Phoenix gleich eine Reihe von Produkten, die die derzeitigen Speicherinseln auch über weite Strecken koppeln und den Aufbau von Punkt-zu-Punkt-Verbindungen ermöglichen. Das "IP Storage Service Module" besteht aus einer Einsteckkarte für den Storage Director "MDS 9000" und beherrscht die beiden Protokolle Fibre Channel over IP (FCIP) und iSCSI. Der FCIP-Port des Adapters erlaubt es, mit Hilfe der Cisco-Router "7200" und "7400" Speichernetze über ein Wide Area Network (WAN) zu verbinden, und gestattet den Servern Zugriff auch auf entfernte Speicher-Pools. Weitere Neuerungen: Der "MDS 9509" lässt sich ab sofort auch mit einem Multiplexer verbinden, so dass Punkt-zu-Punkt-Verbindungen auf Basis des Fibre Channel (FC) aufgebaut werden können. Außerdem arbeitet Ciscos Storage Router "SN 5428-2" jetzt auch mit FCIP-Protokoll.

CNT, frisch gebackener Eigentümer des Switch-Herstellers In-range, hat den "Ultranet Storage Director" (USD) für Mainframes überarbeitet, der jetzt in der erweiterten Version "USD-X" Fibre Channel, Gigabit Ethernet und OC-12 ATM/Packet-over-Sonet unterstützt. Damit können Anwender Daten von Subsystemen, die an Windows-, Linux- oder Unix-Servern angeschlossen sind, auf jedes beliebige Speicher-Array (Festplatte und Bandgerät) im WAN replizieren oder kopieren. Die Unterstützung für IBMs Ficon-Kanalarchitektur soll demnächst erfolgen.

Geräte im Netz finden

Microsoft und Nishan Systems Inc. stellen auf der Speichermesse einen Protokollservice vor, mit dem Verwaltungsprogramme unter Windows 2003 die Geräte eines SAN oder IP-Speichernetzes (iSCSI oder FC over IP) aufspüren können. Dazu wird der "Internet Storage Name Service" (iSNS) in das Betriebssystem integriert. Cisco, IBM, Nortel Networks und andere benutzen iSNS ebenfalls, um die geschätzten 15,5 Millionen Speichergeräte aufzufinden. (kk)