Software-Patch soll Hardwarefehler beheben

Speicherdefekt plagt Palm und Konsorten

14.07.2000
MÜNCHEN (CW) - Die PDA-Hersteller Palm, Handspring und TRG sind Opfer fehlerhafter Zulieferungen geworden und haben Geräte mit defekten DRAM-Hauptspeichermodulen ausgeliefert. Bei betroffenen Geräten kann ein völliger Datenverlust auftreten. Unterdessen herrscht Uneinigkeit darüber, ob der Defekt einen Umtauschgrund darstellt.

Betroffen sind Handhelds mit Palm-OS, die in den USA zwischen Oktober 1999 und April 2000, in Deutschland ab Februar 2000 ausgeliefert wurden, und zwar ausschließlich Modelle mit serienmäßig 8 MB DRAM-Speicher ("Palm IIIc", "Palm Vx", "Visor Deluxe"). Rund drei Prozent aller in dieser Zeit verkauften Kleinrechner sollen den Defekt aufweisen. Laut Palm können aufgrund des Fehlers bestehende Daten überschrieben werden. Geschehen diese unkontrollierten Schreibvorgänge im Systembereich des Arbeitsspeichers, können auch Fehlfunktionen und Abstürze auftreten.

Die Hersteller haben auf ihren Supportseiten Test- und Patch-Programme bereitgestellt, mit denen sich die Geräte überprüfen lassen. Der Patch ist aber offenbar nur eine Behelfslösung, wie auch Palm mittlerweile in einem Web-Dokument zugibt. So ist als Nebenwirkung mit einer verringerten Batterie oder Akkulaufzeit zu rechnen. Anfänglich hatte Palm die Ansicht vertreten, der Patch würde eine uneingeschränkte Funktionsfähigkeit garantieren. Mittlerweile räumt der Hersteller seinen Kunden aber die Möglichkeit ein, bei Reklamation ein Ersatzgerät zu erhalten.

Härter als Palm trifft es Handspring. Da das Unternehmen aus Kostengründen das Betriebssystem nicht auf Flash-ROM, sondern auf ROM-Chips unterbringt, kann das Betriebssystem nicht gepatcht oder upgedatet werden. Der Hersteller informiert auf seiner Website derzeit lediglich über die Existenz des Bugs und bietet ein Testprogramm zum Download. Eine Softwarelösung für das Problem soll in Arbeit sein.