C++-Code in DLLs eingeordnet

Spatial will außerhalb des CAD-Markts Fuß fassen

15.08.1997

In wenigen Jahren, so prognostiziert Spatial, werden die führenden Hersteller von Spielesoftware dazu übergehen, möglichst reale Szenen auf Basis von 3D-Bibliotheken in ihre Produkte einzubauen und zu kontrollieren. Die in diesem Monat verfügbare Acis-Version 3.0 wurde auch dafür überarbeitet: Die 400000 Zeilen C++-Code des objektorientierten Systems sind auf 35 Dynamic Link Libraries (DLLs) heruntergebrochen.

Das weitgesteckte Ziel des Herstellers ist laut britischem Brancheninformationsdienst "Computergram", im Grafikbereich einen ähnlichen De-facto-Standard setzen zu können, wie dies Adobe unter anderem in der Druckerwelt gelungen ist. Bei den CAD/CAM-Anbietern erfreut sich die Technik bereits großer Verbreitung und wird von Branchengrößen wie Autodesk, Corel, Intergraph oder Bentley verwendet. Eine Kooperation mit Intel erlaubt dem Chiphersteller, einen auf Active X basierenden Acis-3D-Viewer zu vermarkten. Das Visualisierungs-Tool läßt sich als Stand-alone-Lösung oder als Plug-in für eine Web-Page verwenden und ermöglicht, 3D-Modelle mit MS-Office-Anwendungen auszutauschen. Im Zusammenspiel mit den Acis-DLLs sollen sich die Objekte auch manipulieren lassen.

Spatials Aufbruch in die allgemeinere Grafikwelt wird nicht zuletzt von den jüngsten Umsatzeinbrüchen des Herstellers getrieben: Für das zweite Quartal wurde ein Verlust von 804000 Dollar bekanntgegeben. Darin enthalten waren 400000 Dollar für Restrukturierungsmaßnahmen. Insgesamt ist der Umsatz um 15 Prozent auf 2,18 Millionen Dollar zurückgegangen.