Spartipps für Tintendrucker

01.09.2003
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
Die Einstiegspreise für Tintendrucker werden immer günstiger. Doch der Nachkauf von Patronen ist so teuer, dass sich mittlerweile die EU mit der Preispolitik der Hersteller befasst. Wer nicht auf eine Entscheidung der Brüsseler Wettbewerbshüter warten will, findet bereits heute günstige Alternativen zur Originaltinte.

Zu Einstiegspreisen, die teilweise unter 40 Euro liegen, gehen moderne Tintendrucker heute über die Ladentheke. Doch die günstigen Schnäppchen entpuppen sich spätestens dann als teure Anschaffung, wenn leere Tintenpatronen zu ersetzen sind. Die Kosten für einen Satz neuer Patronen (beispielsweise um die 60 Euro) übersteigen schnell den Kaufpreis eines Druckers.

Angesichts dieser Preispolitik der Hersteller liegt die Versuchung nahe, einen funktionsfähigen Drucker bei anstehendem Patronenwechsel zu entsorgen und beim nächsten Lebensmittel-Discounter ein Neugerät mit vollen Patronen zu erstehen. Eine Sparidee, die leider auch die Druckerhersteller erkannt haben. Sie befüllen die Patronen, die den Druckern beiliegen, nicht mehr voll.

Ein anderer Ansatz, um die Folgekosten zu senken, ist ein sparsamerer Umgang mit dem flüssigen Gold. Diesen versprechen Programme wie "Inksaver", die sich zwischen Anwendung und Druckertreiber einbinden. Vor dem Drucken kann der Anwender dann wählen, wie viel Prozent Tinte er im Vergleich zu einem normalen Ausdruck sparen will. Allerdings können die Programme auch nicht zaubern, und besonders Sparwillige erkaufen sich den geringeren Tintenverbrauch mit matten, blassen Ausdrucken.

Effizienter erscheint deshalb der Ansatz, mit dem Sparen bei der Tinte selbst zu beginnen und sich nach alternativen Bezugsquellen umzusehen. War dies anfangs noch eine Domäne für Hobbychemiker, die mit reiner Tinte und medizinischem Alkohol ihre eigenen Tintenmixturen brauten, so bedient heute die Zubehörindustrie dieses Marktsegment. Anbieter wie Compedo (www.compedo.net) offerieren komplette Nachfüllsets mit Tinte und Spritze zum Auffüllen der Patronen.

Mit wiederaufgefüllten Patronen betragen die Druckkosten im Vergleich zur Orginalware nur noch ein Drittel. So finanziell reizvoll der Griff zur Spritze auch ist, in der Praxis birgt das Wiederbefüllen einige Tücken. Ohne größere Kleckserei gelingt es meist erst nach einiger Übung. Auf technischer Seite gibt es zudem das Problem, dass sich etwa die Patronen von HP nicht beliebig oft wiederbefüllen lassen. In diesen Patronen ist nämlich gleichzeitig der Druckkopf integriert, der einem Verschleiß unterliegt. In der Praxis lassen sich die HP-Patronen etwa drei- bis viermal wiederbefüllen.