Ausblick bestätigt

Sparprogramm verhilft KPN zu Gewinnanstieg

27.10.2009
Sein straffes Sparprogramm hat dem niederländischen Telekomkonzern KPN auch im dritten Quartal zu einer Gewinnsteigerung verholfen.
Die KPN-Zentrale in Amsterdam
Die KPN-Zentrale in Amsterdam
Foto: KPN

Unterm Strich verdienten die Niederländer 395 Millionen Euro nach 353 Millionen Euro im Vorjahr, wie das Unternehmen am Dienstag in Amsterdam mitteilte. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) kletterte um 4,4 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro.

Das Ergebnis zeige, dass sich die Bemühungen auszahlten, sagte KPN-Chef Ad Scheepbouwer. Er hat seinem Konzern ein striktes Sparprogramm verordnet: Im dritten Quartal fielen 952 Stellen weg, so dass KPN nun weltweit auf 34.550 Arbeitsplätze kommt. Mit seinen Sparanstrengungen steht KPN nicht allein da: Auch andere europäische Telekomkonzerne setzen angesichts sinkender Umsätze den Rotstift an.

Am Ausblick für das Gesamtjahr hielten die Niederländer aber diesmal fest. Bereits zweimal hatte KPN in diesem Jahr seinen Umsatzausblick gesenkt und geht nun von einem leichten Umsatzrückgang in diesem und stagnierenden Umsätzen im kommenden Jahr aus. Zuvor hatte KPN 2009 auf gleichbleibende Erlöse und für 2010 auf einen leichten Umsatzanstieg gehofft.

Das scheint nun nicht mehr erreichbar: Auch im dritten Quartal sanken die Umsätze um neun Prozent auf 3,33 Milliarden Euro, was zum Teil auf den aufgegebenen Bereich der Geschäftskundensparte Getronics zurückzuführen war. Aber auch ohne diese Verkäufe gingen die Umsätze vor allem wegen des schwächelnden Heimatmarktes um fünf Prozent zurück. Dank der Sparanstrengungen konnte KPN aber sein EBITDA sowohl in den Niederlanden und noch mehr im internationalen Mobilfunkgeschäft steigern.

Die deutsche Mobilfunktochter E-Plus konnte ihre Serviceumsätze dank neuer Kunden mit 779 Millionen Euro gerade stabil halten. Das EBITDA stieg um 3,3 Prozent auf 347 Millionen Euro. E-Plus kam mit seinen Marken simyo und base sowie zahlreichen Kooperationspartnern wie seit neuestem der WAZ-Mediengruppe in Deutschland auf rund 18,7 Millionen Kunden. Der durchschnittliche Umsatz je Kunde (ARPU) ging jedoch weiter zurück, dabei verdiente E-Plus mit seinen Prepaid-Kunden im Durchschnitt genauso viel wie im Vorjahr viel. Die Vertragskunden gaben allerdings im Schnitt deutlich weniger aus. (dpa/tc)