Sparkassen Informatik und IZB Soft fusionieren

02.01.2006
Unter den IT-Dienstleistern der Sparkassen bahnt sich eine Elefantenhochzeit an. IZB Soft und Sparkassen Informatik planen einen Zusammenschluss.

Zwei Tage vor Weihnachten rief Werner Brunner, Geschäftsführer der IZB Soft GmbH in München, seine Mitarbeiter zusammen, um ihnen mitzuteilen: Das Münchner Unternehmen, das Softwareprojekte für sämtliche Sparkassen in Bayern abwickelt, wird aller Voraussicht nach mit der Sparkassen Informatik in Frankfurt zusammengelegt. Die IZB Soft ist mit 900 Beschäftigten für 76 bayerische Sparkassen zuständig, der Dienstleister in der Main-Metropole betreut mit seinen 2500 Mitarbeitern 229 Institute in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz.

Über den Zusammenschluss der IT-Dienstleister wollen die Gremien endgültig bis Mitte des Jahres befinden, doch die Verhandlungen sind schon weit gediehen, über gemeinsame Projekte wird bereits nachgedacht. Ungeklärt sind lediglich Details, etwa die künftige organisatorische Ausrichtung, Personalfragen oder der gemeinsame Geschäftsplan.

Die Dienstleister bezwecken mit dem Zusammenschluss vor allem Kosteneinsparungen durch Größenvorteile und einen geringeren Personalaufwand. Wie das "Handelsblatt" berichtet, hat bei den Bayern ein neues IT-System der Sparkassen Informatik mit Namen "OS Plus" Begehrlichkeiten geweckt. In das System soll bereits eine halbe Milliarde Euro investiert worden sein, die Weiterentwicklung schluckt jährlich 100 Millionen Euro. Die IZB Soft will den Informationen zufolge auf OS Plus wechseln und ein eigenes, ebenfalls teures Produkt ablösen.

Kommt es zum erwarteten Abschluss, werden in Deutschland nur noch zwei IT-Dienstleister für Sparkassen übrig bleiben: Das für den Süden zuständige Duo aus IZB Soft und Sparkassen Informatik und die im Norden aktive Finanz IT GmbH. Letztere betreut die Institute in elf Bundesländern, darunter Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg und die neuen Bundesländer.

Unter den IT-Dienstleistern der Sparkassen fand in den letzten Jahren ein Konsolidierungsprozess statt, der nun sein vorläufiges Ende nimmt. Die Sparkassen Informatik selbst war 2001 aus der Fusion von drei solchen IT-Gesellschaften entstanden. Bei der IZB Soft in München herrscht nach Angaben eines Mitarbeiters, der ungenannt bleiben möchte, große Unsicherheit darüber, ob und wie viele Fusionsopfer es im Zuge des Zusammenschlusses geben wird. (hv) u