Sparcserver-1000- und Sparccenter-2000-Modelle sind nun leistungsfaehiger Sun Microsystems clustert seine Server und kooperiert mit Oracle

21.10.1994

MUENCHEN (CW) - Sun Microsystems hat die Leistungsfaehigkeit seiner beiden Multi-CPU-Rechner "Sparcserver 1000" und "Sparccenter 2000" durch hoehergetaktete Supersparc-Prozessoren sowie schnellere S- Bus- und System-Bus-Implementationen angehoben. Mit Oracle ging Sun darueber hinaus eine Kooperation ein, um Anwendern die Verwirklichung von Client-Server-Loesungen auf Basis von Oracle- Datenbankprodukten und Sun-Hardware zu erleichtern.

Die "Sparcserver 1000E" sowie "Sparccenter 2000E" leisten durch den mit 60 Megahertz getakteten Supersparc-Chip nach Unternehmensangaben ueber 40 Prozent mehr als die bisherigen Rechner, die mit der 50-Megahertz-Variante der Sparc-CPU arbeiteten.

Auch der von der Xerox Corp. entwickelte System-Bus "XDBus" laeuft nun mit einer hoeheren Taktfrequenz (50 Megahertz). Das wiederum ermoeglicht es Sun, in dem Sparcserver-Modell bis zu acht Prozessoren sinnvoll parallel arbeiten zu lassen, in dem Sparccenter-Geraet bis zu 20. Damit sei im groesseren Server eine Datendurchsatzrate von 625 MB pro Sekunde moeglich. Auch die Taktfrequenz des S-Busses hoben die Workstation-Entwickler von 20 auf 25 Megahertz an.

Bei zwoelf CPUs Ende der Fahnenstange erreicht

Anwender der Sparccenter-2000-Maschine nutzen in den Maschinen durchschnittlich sechs Prozessoren. Nach Angaben von "Computergram" arbeiten einige Benutzer auch mit Zwoelf- bis 16- Wege-Systemen. Allerdings habe Sun zugegeben, so der Informationsdienst weiter, dass die lineare Leistungssteigerung bei mehr als zwoelf Prozessoren nicht mehr gegeben sei.

Von den ein halbes Jahr spaeter praesentierten Sparcserver-1000- Modellen setzte Sun bisher rund 6000 Stueck ab. Hier kaufen Anwender in der Regel Vier-Prozessor-Systeme.

Dank der Uebereinkunft mit Oracle koennen darueber hinaus je zwei der beiden 1000E- und 2000E-Modelle ab dem ersten Quartal des kommenden Jahres bei Verwendung des Oracle Parallel Server auch als Cluster zusammengeschlossen werden. Ein auf acht Knoten ausgeweitetes Cluster-System soll in zirka zwoelf Monaten verfuegbar sein. Oracles Konkurrenzprodukt, der Sybase Navigation Server, sei wahrscheinlich ab Ende 1995 fuer die Sun-Maschinen erhaeltlich. Erst danach soll auch Informix sein Datenbankprodukt fuer Parallelrechner von Sun anbieten koennen.

Sun und Oracle planen im Rahmen ihrer Kooperation, sogenannte Competency Center in den USA und Europa zu eroeffnen. Hier sollen Kunden Benchmarks fahren koennen und Integrations- und Konfigurationsberatungen erhalten. Das erste dieser Zentren soll noch Ende 1994 in San Franzisko eroeffnet werden.

Die beiden zunaechst verfuegbaren "Sparccluster 1000 PDB" und "Sparccluster 2000 PDB" arbeiten mit der Solaris-Version 2.4, die ueber einen kernelbasierten Multithread-Lock-Manager verfuegt. Weitere Komponenten der PDB-Maschinen sind "Sparcstorage"-Raid- Array-Speicher, die ueber Fiberglas-Verbindungen mit jedem Knoten verbunden sind und Daten mit einer Geschwindigkeit bis zu 25 MB pro Sekunden versenden koennen. Zudem steht Online-Cluster- Verwaltungssoftware zur Verfuegung. Alle Subsysteme besitzen ferner redundante Fiberglas-Leitungen zum Sun-Host, fehlerhafte Komponenten lassen sich online austauschen.

Die Preise fuer die Sparcserver-1000E-Modelle beginnen bei

31000 Mark, fuer die 2000E-Systeme bei 129000 Mark. Die Cluster- Modelle sollen im ersten Quartal 1995 verfuegbar sein. Deutsche Preise waren noch nicht zu erfahren, "Computergram" gibt eine Preisskala von 387000 Dollar fuer 1000-PDB- und rund 694000 Dollar fuer ein 2000-PDB-System an.