Auslieferung von Vier-CPU-Platinen verzögert

Spannungsschwankungen bei Intels Pentium-Pro

21.06.1996

Einem Bericht des Informationsdienstes "Client Server News" zufolge äußerte ein Intel-Ingenieur, der Pentium-Pro-Prozessor sei ein besonders empfindliches Stück Silizium. Das den jetzt bekanntgewordenen Schwierigkeiten zugrundeliegende Problem der Intel-CPU liegt anscheinend in deren niedriger Arbeitsspannung von drei Volt. Standardmäßig im Einsatz befindliche Netzteile in PCs liefern demgegenüber nämlich eine Spannung von fünf Volt. Diese Differenz vergrößere noch die durch Spannungsschwankungen sich ergebenden negativen Effekte. Um ihnen zu begegnen, müssen zusätzliche Transformatoren eingesetzt werden. In der Tat gruppieren sich um die Pentium-Pro-Chips eine Menge von Kondensatoren und Transformatoren, um die Spannungsversorgung für die CPU stabil zu halten.

In einem sogenannten Errata-Report zu ihren Pentium-Pro- Systemplatinen, den Intel an seine OEMs verschickt, stellte der Prozessorhersteller fest, daß Vier-Wege-Systeme wegen der genannten Probleme Schwierigkeiten beim Starten (Booten) hatten.

Die momentanen Probleme könnten Herstellern in die Hände spielen, die ihre Systemplatinen selbst entwickeln. Unter anderem Dell und Hewlett-Packard (HP) wollen mit SHV-Platinen bestückte Maschinen auf den Markt bringen. Die Digital Equipment Corp. (DEC) steht angeblich auch vor der Einführung entsprechender Systeme.

Compaq, Marktführer bei PCs und bei PC-basierten Servern, baut nach eigenen Angaben keine Intel-SHV-Karten in seine Server ein. Vielmehr entwerfe man das Design der Systemplatinen selbst in Houston.