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Spam-Site: Verbindung zur braunen Szene

21.10.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Initiatoren der Website "Bulkmailerclub" sollen nach einem Bericht von "c't" Verbindungen zur Neonazi-Szene haben. Der Foren-Administrator des Online-Clubs empfehle "Partnerprogramme", eines nicht genannten Unternehmens. Dahinter verberge sich nach Angaben der Zeitschrift ein rechtskräftig verurteilter Neonazi aus Bayern. Von dort gebe es auch Verbindungen zu dem rechtsradikalen US-Amerikaner Gary Lauck. Ferner habe der Foren-Administrator die Mitglieder des Clubs zur Bundestagswahl aufgerufen, "national" zu wählen. In den meisten Fällen vertrieben die Spammer pornographische Seiten. Ein "erheblicher Teil" der Einnahmen fließe in die "Kassen brauner Seilschaften".

Die Mitgliedschaft im Bulkmailerclub koste monatlich 299 Euro. Spammer erhielten auf der Site neben Informationen und Software Millionen von E-Mail-Adressen, an die sie ihre Werbebriefe schicken können. Seit einem Jahr versucht die Europäische Union diese Werbeflut mit so genannten Opt-In-Regelungen einzudämmen. Danach ist eine Web-Mail nur dann legal, wenn der Empfänger der Sendung zustimmt. Allerdings können Betroffene erst gegen Spammer klagen, wenn sie sie auch identifiziert haben. Die meisten Versender halten ihre Identität jedoch geheim. (km)