Siemens AG:

Spätstart in die Textverarbeitung

15.04.1977

MÜNCHEN (de) - Langst haben auch d e führenden EDV-Hersteller erkannt, daß im (Schreib-)Büro beträchtliche Rationalisierungs-Reserven brach liegen. So nimmt man sich engagiert dieses Marktes an - Text- und Datenverarbeitung wachsen zusammen. Textverarbeitung und -bearbeitung heißt jetzt bei Siemens "580". Dieses neue System (Foto), mit dem die Siemens AG ihr Produktangebot für den Bürobereich erweitert, wird auf der diesjährigen Hannover Messe erstmals vorgestellt

Das Textsystem 580 besteht aus einem Schreibplatz mit Tastatur und Bildschirm, einer Steuer- und Speichereinheit mit einem oder zwei Floppy-Disk-Laufwerken sowie aus einem Schreibwerk. Als "Kopf" der Steuereinheit fungiert ein Mikroprozessor.

Der Bildschirm ist für die Bedienungsperson "Mittelpunkt des Systems". Er faßt 24 Zeilen zu Je 80 Zeichen, was etwa dem Inhalt einer voll beschriebenen Schreibmaschinenseite entspricht. Mit diesem Bildschirm kann die Bedienerin "wie durch ein 4 Fenster" auf den gespeicherten Text sehen, und zwar sowohl horizontal als auch vertikal, so daß sich praktisch endlos lange Texte fortlaufend und ohne Bildsprünge lesen lassen. Mit Hilfe eines Cursors können Textänderungen an beliebiger Stelle des Bildschirms vorgenommen werden, wobei dann das System den Zeilenumbruch automatisch ausführt.

Die Tastatur setzt sich aus einer normalen Schreibmaschinentastatur mit 96 Zeichen, den Funktionstasten für die Textbearbeitung sowie einer Zehnertastatur für die Pragrammwahl zusammen.

Der Arbeitsspeicher mit wahlfreiem Zugriff kann von 34 KB in Stufen bis auf 64 KB ausgebaut werden. In diesen Speicher werden das Betriebssystem und - nach Programmwahl durch den Bearbeiter - das gewünschte Textbe- oder Textverarbeitungsprogramm eingelesen. Sowohl die System als auch die Anwendungsprogramme sind bereits im Gerät enthalten; ein Programmieren durch den Benutzer ist nicht erforderlich.

Für die Textverarbeitung lassen sich Textbausteine unter einem bis zu 14stelligen Begriff speichern. Diese Textbausteine, etwa Anschriften, können auch über ein Sortierprogramm nach frei wählbaren Kriterien sortiert werden.