Soziale Netze statt anonymes Internet

12.11.2004
Von Dieter Rappold

Man legt in solchen Netzwerkdienste eine Visitenkarte an, gibt seine Daten ein, vernetzt sich und wartet. Aber worauf? Soziale Netzwerke im Internet bilden sich laut David Weinberger automatisch oder gar nicht. Wer versucht explizit zu machen was so herrlich implizit und unscharf ist, wird scheitern. Die Dienste sind eher Baustein einer größeren Social Software. Es ist aber gut, Know-how darüber zu sammeln, wie Menschen vernetzt sind und vernetzt werden können. Blogs sind aber ein wesentlich besseres Tool, weil die Vernetzung automatisch passiert und nicht das primäre Ziel ist.

Das Gute ist, dass die Entwicklung sehr rasch ist und Fehler aus der jüngsten Vergangenheit zum Teil noch gut im Gedächtnis geblieben sind. Social-Software-Dienste werden bestehende und gelernte Kommunikationsformen wie Chat, E-Mail oder Foren ergänzen, aber nicht von heute auf morgen ablösen. Genauso wie es nach wie vor die Festnetztelefonie oder den guten alten Brief gibt. Aber die Prinzipien der Social-Software werden bestehende Kommunikationsformen massiv beeinflussen und diese hoffentlich im Sinne des Anwenders verbessern.