Soziale Netze statt anonymes Internet

12.11.2004
Von Dieter Rappold

Doch alle Definitionen in diese Richtung beschäftigten sich zu sehr mit der Software und Technologie und zu wenig mit dem Faktor "sozial". Hierzu eine Analogie: Über Jahrtausende hat sich die menschliche Gesellschaft prinzipiell nicht geändert.

Zueinander finden

Ein Großteil der Anstrengungen, die technologische Weiterentwicklung eingeschlossen, entsprang und entspringt dem Begehren, sich zu "vergesellschaften", "to socialize". Und unser Netzwerk an Straßen oder Schienen, an telegraphischen Leitungen und schließlich das Internet dienen primär dazu, leichter und schneller mit Menschen in Kontakt zu treten. In diesem Sinne ist Social Software lediglich Software, die Menschen den Kontakt untereinander einfach und rasch ermöglichen soll. Wobei Social Software, genauso wie die Straßen, nicht die Verbindung kontrolliert, sondern diese lediglich zur Verfügung stellt.

Hieße das zum Beispiel, dass Social Software bereits bei der "cc"-Zeile einer E-Mail beginnt? Darüber lässt sich streiten. Aber für die Zukunft von Social Software sind folgende drei Prämissen wichtiger:

  • unterstützt die sprachliche Interaktion zwischen Individuen oder Gruppen

  • unterstützt soziales Feedback

  • unterstützt soziale Netze

Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass traditionelle Software ein Projekt, eine Aufgabe, eine Organisation und Ähnliches an die erste Stelle setzt, während Social Software sich auf das Individuum fokussiert und nicht danach fragt, was die Technik vermag, sondern was der Mensch braucht. Daher stellen Social-Software-Applikationen immer die Verbindung des Individuums mit Personen oder Personengruppen seiner Umwelt her. Der Dreh- und Angelpunkt ist die Person, das Ziel ihre Vernetzung.