Notebook für unterwegs (11 bis 14 Zoll)

Sony Vaio Pro 13 Red Edition im Test

04.09.2013
Von 
Thomas Rau ist stellvertretender Chefredakteur PC-WELT Print bei IT-Media. 
Weniger ist mehr: Meint zumindest Sony beim extrem leichten und flachen Ultrabook Vaio Pro 13. Lesen Sie im Test, ob Haswell-Prozessor und rotes Gehäuse ausreichen, um es zu einem ernsthaften Konkurrenten des Macbook Air zu machen.

So könnte das im Sony-Entwicklungslabor vor einiger Zeit abgelaufen sein: "Unser nächstes Ultrabook muss leichter und flacher sein als das Macbook Air. Und vor allem roter!" Herausgekommen ist die Red Edition des Sony Vaio Pro 13: Es ist flacher - an der dünnsten Stelle 8,9 Millimeter, an der - wenn man so sagen darf - dicksten misst es 13,5 Millimeter. Mit 1066 Gramm ist es außerdem das leichteste 13-Zoll-Ultrabook.

Schick, aber fleckenanfällig: Das rote Gehäuse des Sony Vaio Pro 13
Schick, aber fleckenanfällig: Das rote Gehäuse des Sony Vaio Pro 13

Design und Verarbeitung

Und natürlich ist es sehr Rot: Deckel, Palmrest und Unterseite leuchten in satt glänzendem Dunkelrot, die Tastaturwanne ist in mattem Rot gehalten. Das sieht attraktiv aus - aber nur auf den ersten Blick: Denn die Glanzlackierung macht Fingerabdrücke klar sichtbar, schon nach wenigen Minuten sieht das Notebook unangenehm fleckig aus, Sie müssen oft das mitgelieferte Putztuch bemühen. Praktisch ist die Keilform des Gehäuses, die steiler wird, wenn Sie das Notebook öffnen - es wird dann tippergonomisch aufgebockt. Die beiden Standfüße, die dafür hinten am Deckel sitzen, zwicken allerdings unangenehm in die Hände, wenn Sie das Notebook zusammengeklappt mitnehmen. Ebenfalls störend sind die scharkantigen Gehäuseecken.

Anschlüsse auf der rechten Seite (von links): Kartenleser, Kopfhörer, 2x USB 3.0, HDMI
Anschlüsse auf der rechten Seite (von links): Kartenleser, Kopfhörer, 2x USB 3.0, HDMI

Das Kohlefaser-Gehäuse macht das Ultrabook sehr leicht und soll es auch stabil machen: Allerdings geben daher Deckel und Unterseite anders als bei einem starren Alu-Gehäuse schon bei leichtem Druck spürbar nach. Dadurch wirkt es sehr fragil. Voll-Aluminium-Ultrabooks wie das Apple Macbook Air oder das Asus Zenbook Prime machen einen vertrauenserweckend stabilen Eindruck - sind aber auch etwas schwerer. Die flache Bauweise sorgt außerdem dafür, dass der Lüfter unter Last kräftig und hörbar arbeiten muss, um die Abwärme aus dem Gehäuse zu transportieren. Außerdem erwärmt es sich dann spürbar.

Geschwindigkeit

Im Sony-Ultrabook sitzt der Core i5-4200U aus Intels aktueller Haswell-Generation. Er läuft mit 1,6 GHz - einer etwas niedrigeren Taktrate als bei vergleichbaren Prozessoren aus der Ivy-Bridge-Familie wie Core i5-3317U (1,7 GHz) oder Core i5-3517U (1,9 GHz). Deswegen arbeitet das Vaio Pro 13 in den meisten Tests nicht schneller als Ultrabooks mit diesen CPUs. Doch dank seiner SSD ist es deutlich schneller als Notebooks mit Standard-Festplatte und kann deshalb sogar mit Quad-Core-Laptops mithalten. Bei Haswell hat Intel die integrierte Prozessor-Grafik deutlich verbessert: Trotzdem reicht es auch mit der HD Graphics 4400 im Core i5-4200U bei weitem nicht für aktuelle Spiele - schon gar nicht in der maximalen Auflösung. Selbst ältere Games wie Far Cry 2 ruckeln bei hoher Detailstufe und niedriger Auflösung.

GESCHWINDIGKEIT

Sony Vaio Pro 13 Red Edition (Note: 2,69)

Geschwindigkeit bei Büro-Programmen

58 Punkte (von 100)

Geschwindigkeit bei Multimedia-Programmen

85 Punkte (von 100)

Geschwindigkeit bei 3D-Spielen

38 Punkte (von 100)

Startzeit

15 Sekunden

Akkulaufzeit

Deutlich besser als die Ivy-Bridge-Vorgänger schneidet der Haswell-Prozessor in der Akkulaufzeit ab - das macht ihn zum idealen Partner für das federgewichtige Sony-Ultrabook. Im Test erreicht das Vaio Pro über acht Stunden - bemerkenswert bei dem recht kleinen Lithium-Polymer-Akku (37,5 Wattstunden) im Vaio Pro 13. Ivy-Bridge-Notebooks mit mehr Ausdauer brauchen dafür einen größeren und schwererem Akku. Ein zweiter, flacher Reiseakku lässt sich unters Notebook schnallen: Er kostet rund 100 Euro und soll die Akkulaufzeit verdoppeln.

MOBILITÄT

Sony Vaio Pro 13 Red Edition (Note: 1,68)

Akkulaufzeit

8:11 Stunden

Gewicht: Notebook (mit Akku) / Netzteil

1066 / 295 Gramm

Bildschirm

Das Full-HD-Display im Vaio Pro 13 ist eine Pracht: Es leuchtet hell und zeigt satte Farben - das liegt an Sonys Triluminos-Technik, die nicht nur in den großen Fernsehern, sondern auch im Ultrabook zum Einsatz kommt. Nanopartikel sorgen dabei dafür, dass das LED-Backlight ein besonders reines Weiß ausstrahlt, das die Farbfilter im Display in sehr satte Farben wandeln. Außerdem stören Reflexionen trotz der glänzenden Oberfläche nicht so stark wie bei anderen Notebooks. Die hohe Punktdichte sorgt für ein scharfes Bild, gerade im Desktop-Modus von Windows 8.

BILDSCHIRM

Sony Vaio Pro 13 Red Edition (Note: 1,73)

Größe

33,8 Zentimeter / 13.3 Zoll

Auflösung

1920 x 1080 Bildpunkte

Punktedichte

166 dpi

Helligkeit

311 cd/m²

Helligkeitsverteilung

83 %

Kontrast

542:1

Entspiegelung

gering

Intel schreibt vor, dass alle Haswell-Ultrabooks einen Touchscreen haben müssen. Doch im Praxisbetrieb werden Sie das Vaio Pro 13 nur selten mit dem Finger am Bildschirm bedienen. Selbst in der Kachel-Oberfläche funktionieren Tastatur-Shortcuts oder Wischgesten über das Touchpad schneller und bequemer. Allerdings schlampt Sony wie beim Gehäuse auch bei der Tastatur und den Touchpad in den Details: Die Tastatur hat den Ultrabook-üblichen flachen Hub, gibt beim Tippen aber auch spürbar nach, was schnelles Tippen unbequem macht. Beim Touchpad in unserem Testgerät muss man vor allem links sehr stark drücken, um eine Aktion auszulösen. Mehrfingergesten etwa zum Scrollen oder Zoomen setzt das Notebook besonders in der Desktop-Oberfläche nur leicht verzögert um.

Der Adapter (links) macht das Notebook-Netzteil zur WLAN-Basisstation
Der Adapter (links) macht das Notebook-Netzteil zur WLAN-Basisstation

Ausstattung

Wie die meisten Ultrabooks bringt das Vaio Pro 13 nur die wichtigsten Anschlüsse mit wie zweimal USB 3.0, HDMI und einen Kartenleser. Ein LAN-Port fehlt am Gehäuse - der sitzt nämlich in einem Adapter, der sich per USB ans Notebook-Netzteil anstecken lässt. Dieser Adapter macht das Netzteil außerdem zu einem WLAN-Access-Point. Verbinden Sie im Hotel oder einem Konferenzraum das Internet-Netzwerkkabel mit dem Netzteil, können Sie damit ein Mini-WLAN (Standard: 11n-N150, 2,4 GHz) aufspannen. Den Netzteil-Adapter sollten Sie aber nicht liegen lassen, denn SSID und Netzwerk-Passwort sind dort seitlich aufgedruckt. Ist der Adapter nicht eingesteckt, bleibt der USB-Anschluss des Netzteils frei zum Laden von Smartphone oder MP3-Player.

UMWELT UND GESUNDHEIT

Sony Vaio Pro 13 Red Edition (Note: 3,50)

Betriebsgeräusch: geringe /hohe Last

0,1 / 2,2 Sone

Wärmeentwicklung

45,4°

Als weniger clever erweist sich im Test eine zweite Innovation im Vaio Pro 13: Unter dem Touchpad befindet sich ein NFC-Chip. Darüber sollen sich entsprechende Lautsprecher mit dem Ultrabook verbinden lassen oder Daten zwischen Notebook und NFC-Smartphone austauschen lassen. Derzeit lassen sich aber nur URLs übertragen: Die Adresse der Webseite, die Sie auf dem Smartphone aufgerufen haben, erscheint im Notebook-Browser nachdem Sie das Smartphone auf das Touchpad des Vaio gelegt haben. Der Transfer von Bildern oder Videos funktioniert nicht.

Sony Vaio Pro 13 im Test: Fazit

Das Sony Vaio Pro 13 ist ein Top-Ultrabook: Lange Akkulaufzeit, geringes Gewicht, sehr guter Bildschirm plus innovative Ideen wie das WLAN-Netzteil machen es zu einem idealen Begleiter für unterwegs.

Das rote Design sieht zwar attraktiv aus. Wenn es Ihnen aber vor allem darauf ankommt, was unter der Haube steckt, greifen Sie besser zu den Modellen in Grau oder Schwarz, die bei gleicher Ausstattung 270 Euro günstiger sind.

TESTERGEBNIS (NOTEN)

Sony Vaio Pro 13 Red Edition

Testnote

gut (1.82)

Preis-Leistung

teuer

Geschwindigkeit (20 %)

2,69

Ausstattung (15 %)

2,67

Bildschirm (20 %)

1,73

Mobilität (35 %)

1,68

Tastatur (5 %)

2,53

Umwelt und Gesundheit (5 %)

3,50

Service (5 %)

3,32

Aufwertung

0,38 (beleuchtete Tastatur, Touchscreen, WLAN-Netzteil)

DIE TECHNISCHEN DATEN

Sony Vaio Pro 13 Red Edition

Prozessor (Taktrate)

Intel Core i5-4200U (1,60 GHz)

verfügbarer Arbeitsspeicher (eingebauter Arbeitsspeicher), Typ

7900 MB (8192 MB), DDR3-1600

Grafikchip (Grafikspeicher)

Intel HD Graphics 4400 (2080 MB (max., vom Arbeitsspeicher))

Bildschirm: Diagonale, Auflösung, Typ

13.3 Zoll (33.8 Zentimeter), 1920 x 1080, spiegelnd

Festplatte

212,6 GB (nutzbar)

optisches Laufwerk

- (-)

Betriebssystem

Windows 8 (64 Bit)

LAN

Gigabit-Ethernet

WLAN

802.11n Dual-Band

Bluetooth

Bluetooth 4.0

Schnittstellen Peripherie

2x USB 3.0 (rechts), 1x Kartenleser (rechts, SD), 1x Docking-Anschluss, LAN (per Adapter)

Schnittstellen Video

1x HDMI (rechts), 1x Webcam

Schnittstellen Audio

kombinierter Audioeingang/-ausgang

ALLGEMEINE DATEN

Sony Vaio Pro 13 Red Edition

Internetadresse von Sony

www.sony.de

Preis (unverbindliche Preisempfehlung des Herstellers / Straßenpreis)

1599 Euro / Euro

Technische Hotline

01805/776776

Garantiedauer

12 Monate

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation PC-Welt. (mhr)