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Sony rechnet im Deutschlandgeschäft weiter mit roten Zahlen

25.08.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Elektronikkonzern Sony bekommt seine Probleme in Deutschland kurzfristig nicht in den Griff. "Wir werden in diesem Jahr definitiv keine schwarzen Zahlen schreiben", sagte Deutschlandchef Manfred Gerdes der "Financial Times Deutschland". Deutschland sei im Vergleich zu anderen Ländern ein sehr schwieriger Markt, unter anderem wegen hoher Kosten und intensiven Wettbewerbs.

Für das kommende Weihnachtsgeschäft etwa rechnet Gerdes zwar damit, dass Sony hierzulande mehr Produkte verkauft als im Vorjahr. "Aber der Umsatz wird unter dem Vorjahreswert liegen", sagte er. Verantwortlich dafür seien etwa weiterhin fallende Preise für Flachbildschirmfernseher. Im vorigen Geschäftsjahr lag der operative Verlust von Sony Deutschland unter Gerdes Vorgänger Wolfdieter Griess bei mehr als zehn Millionen Euro.

Um die Situation zu verbessern, möchte Gerdes sich in der Werbung künftig auf wenige Produkte konzentrieren. Es werde nur etwa 100 beworbene Produkte geben, bei denen sich Sony eine besonders gute Vermarktung verspricht. Daraus sucht sich der Konzern noch einmal bis zu zehn Produkte aus, die intensiv vermarktet werden.

Händler und Endkunden wolle das Unternehmen in Deutschland erstmals auf getrennten Wegen erreichen: Für die Händler touren Sony-Manager ab dieser Woche durch mehrere Städte. Die Verbraucher stehen hingegen auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin Anfang September im Mittelpunkt. "Zurzeit investieren wir, um unsere Position zu verbessern", sagte Gerdes.

Um zu sparen prüft Gerdes auch einen Umzug der Deutschlandzentrale von Köln nach Berlin. "Wir müssen darüber nachdenken, wie wir unsere Flächen effizient nutzen", räumte Gerdes ein. "Es ist aber noch keine Entscheidung über einen Umzug gefallen." (dpa/tc)